Akram Sattary: Ein Lichtblick für die Integration afghanischer Jugend in Zürich
2025-04-20
Autor: Sofia
Ein Restaurant mit einer Mission
Akram Sattary, mit seiner charakteristischen Wollmütze und den weiten Hosen, sieht auf den ersten Blick wie jeder andere Gastronom in Zürich aus. Doch hinter der Fassade eines erfolgreichen Restaurantbetreibers verbirgt sich eine tiefere Mission: die Integration junger Afghanen. Gemeinsam mit seiner Frau Jenny führt er zwei afghanische Restaurants in Zürich und betreibt auch Foodtrucks, die am Weihnachtsmarkt für Aufsehen sorgen.
Stigmatisierung der Afghanen
Seine Mitarbeiter, zu einem großen Teil afghanische Männer, tragen jedoch einen schweren Stempel: Nach einer kürzlich veröffentlichten Kriminalitätsstatistik stehen sie im Fokus öffentlicher Debatten. Regierungsrat Mario Fehr bezeichnete ihre Verwicklung in Kriminalität als überdurchschnittlich, was den Ruf der gesamten Community leidet.
Sattary kontert mit einer positiven Botschaft
Trotz der Vorurteile gibt Sattary nicht auf. In einem Gespräch in seinem Restaurant Afghan Anar erklärt er: "Die Politik macht die Sache nur schlimmer." Er betont, dass es oftmals außerordentlich fähige junge Männer sind, die direkt auf seine Unterstützung angewiesen sind, um die Herausforderungen des Lebens in der Schweiz zu meistern.
Integration durch Vorbilder
Sattary, der 1999 als Flüchtling in die Schweiz kam, sieht sich in der Verantwortung, seine Erfahrungen weiterzugeben. "Ich sage den jungen Afghanen, sie sollen arbeiten und die deutsche Sprache lernen – und es funktioniert!" Tatsächlich haben viele seiner Schützlinge Jobs gefunden, inspiriert durch sein eigenes Beispiel.
Ein anderes Afghanistan zeigen
An den Wänden seines Restaurants hängen Fotografien, die ein anderes Bild von Afghanistan zeigen: fröhliche Studenten, moderne Architektur und kulturelle Vielfalt. Sattary möchte, dass die Schweizer die komplexe Realität seines Heimatlandes verstehen - weit entfernt von den gängigen Klischees.
Fehlgeleitete Erwartungen und Fragen der Identität
Er kritisiert die unrealistische Darstellung von Europa, die durch Social Media und Schleppernetzwerke verbreitet wird. Viele Afghanen, die ihre Heimat verlassen, haben falsche Vorstellungen über die Möglichkeiten, die ihnen hier geboten werden. Sattary zeigt auf, wie schädlich solche Propaganda ist und wie sie zu Enttäuschungen und Konflikten führen kann.
Die lebenswichtige Rolle von Landsleuten
Erneut betont Sattary die Bedeutung, dass die afghanische Jugend Unterstützung von Landsleuten erhält. Diese Erkenntnis teilt auch Abdullah Moradi, ein langjähriger Schweizer Bewohner, der ebenfalls die Herausforderungen der Integration kennt. Zusammen arbeiten sie daran, Vorurteile abzubauen und ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen.
Integration: Eine gemeinsame Herausforderung
Beide Männer sind sich einig: Integration benötigt Geduld und Verständnis. Moradi meint: "Die Gesellschaft profitiert von den vielen Afghanistan-Stämmigen, die in deutschen, sozialen und wirtschaftlichen Berufen tätig sind und zum Wohlstand beitragen."
Ein wechselseitiges Verständnis ist nötig
Akram Sattary ist überzeugt, dass die Erfolge seiner Bemühungen sichtbar werden, wenn die jungen Afghanen die richtige Unterstützung erhalten. Erst durch ein besseres Verständnis von beiden Seiten - sowohl der Schweizer als auch der Afghanen - kann eine echte Integration stattfinden.
Zukunftsperspektiven für junge Afghanen
Die Dualität der Erwartungen und das Streben nach einer positiven Identität geht Hand in Hand mit der Verantwortung, die diese Männer tragen. Sie sind nicht nur Integrationsbeispiele, sondern auch Träger einer Botschaft: Afghanistan ist mehr als das, was oft in den Medien dargestellt wird.
Akram Sattary und seine Mitstreiter zeigen, dass die Integration junger Afghanen in die Schweizer Gesellschaft machbar ist - wenn man bereit ist, Verständnis und Empathie zu zeigen. Der Schlüssel liegt in der Gemeinschaft und dem Glauben an das Potenzial jedes Einzelnen.