Alarmierende Impfquote gegen Gürtelrose: Was bedeutet das für Sie?
2024-11-22
Autor: Simon
Das Herpes-Zoster-Virus, besser bekannt als Gürtelrose, hat in Spanien in den letzten zehn Jahren alarmierende 600.000 Infektionen verursacht. Trotz der Verfügbarkeit eines wirksamen Impfstoffs seit 2022 warnt der spanische Krankenpflegeausschuss (CGE) vor einer besorgniserregend niedrigen Durchimpfungsrate, insbesondere bei Risikogruppen. Er dokumentiert dies mit Daten, die auf über 65.000 Krankenhauseinweisungen zwischen 1998 und 2018 hinweisen, und einer signifikanten Zunahme von Fällen mit 76.522 registrierten Infektionen bis 2022.
Gürtelrose, auch als Herpes zoster bekannt, wird durch das gleiche Virus verursacht, welches auch Windpocken auslöst. Nach einer Erstinfektion kann das Virus im Körper in einem latenten Zustand verbleiben und Jahre später reaktiv werden.
Besonders gefährdete Gruppen sind unter anderem Menschen über 65 Jahre und Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Die Impfung kann das Risiko einer Gürtelrose-Erkrankung um beeindruckende 90 % reduzieren und schwere Komplikationen abwenden. Doch die Impfbereitschaft bleibt alarmierend niedrig: In Regionen wie Andalusien und Valencia liegt die Quote für die erste Dosis zwischen 45 % und 55 %, bei der zweiten Dosis sogar noch tiefer.
Pilar Fernández, die Direktorin des Instituts für Fortbildung im Gesundheitswesen, erklärt, dass die niedrige Impfquote zum Teil auf die Pandemie-Müdigkeit der Bevölkerung und den Einfluss von Anti-Impf-Kampagnen in sozialen Medien zurückzuführen ist. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass viele Menschen die Bedeutung der Gürtelrose-Impfung nicht ernst nehmen.
Die spanische Regierung hat die Impfung für ältere Menschen und Personen mit schweren Vorerkrankungen wie HIV, Krebs oder diejenigen, die sich einer Chemotherapie unterziehen, zur Priorität erklärt. Der Impfprozess besteht aus zwei Dosen, die im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht werden. Der Impfstoff hat sich als sicher erwiesen. Es können zwar leichte Nebenwirkungen wie Schmerzen oder Rötungen an der Injektionsstelle auftreten, ernsthafte Komplikationen wurden allerdings bisher nicht gemeldet.
Die CGE fordert dringend eine umfassendere Aufklärung und einen besseren Zugang zu Impfungen. Alejandro Cremades, ein Krankenpfleger aus Alicante, betont die entscheidende Rolle der Aufklärung: „Die Gürtelrose kann das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Eine verstärkte Impfinitiative könnte die Lebensqualität der Menschen bewahren und die Kosten für das Gesundheitssystem reduzieren.“
Angesichts der alternden Bevölkerung in Spanien ist es unumgänglich, die Durchimpfungsrate schnell zu steigern, um eine mögliche Epidemie zu verhindern. Die CGE hebt hervor, dass verstärkte Informationskampagnen und Kooperationen mit lokalen Gesundheitsbehörden notwendig sind, um die Impfziele zu erreichen und die Bevölkerung frühzeitig zu schützen.
Zusätzlich ist es entscheidend, die Impfungen in Arztpraxen und Kliniken zugänglicher zu machen, um die Skepsis in der Bevölkerung abzubauen und die Menschen zu ermutigen, sich impfen zu lassen.
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