Alarmierende Zunahme von Diabetes weltweit: „Untätigkeit ist keine Option!“
2025-04-21
Autor: Lukas
Weltweite Diabetes-Pandemie alarmiert Experten
Schockierende Statistiken der International Diabetes Federation (IDF) zeigen, dass fast jeder neunte Erwachsene zwischen 20 und 79 Jahren – insgesamt 589 Millionen Menschen – weltweit von Diabetes betroffen ist. Erschreckend ist, dass über 250 Millionen von ihnen nicht wissen, dass sie an dieser Krankheit leiden. Dies führt zu einem erhöhten Risiko für schwerwiegende Gesundheitskomplikationen wie Herzinsuffizienz und vorzeitigen Tod. Rund 75% der Betroffenen leben in einkommensschwachen oder mittelmäßigen Ländern, was sofortige Maßnahmen erfordert. Prognosen zufolge könnte bis 2050 bereits 853 Millionen Erwachsene an Diabetes erkrankt sein.
Dringender Handlungsbedarf: Experten fordern verschärfte Maßnahmen
Professor Peter Schwarz, Präsident der IDF, betont die Notwendigkeit energischerer Maßnahmen gegen Diabetes auf nationaler und globaler Ebene. Er fordert Regierungen auf, die Früherkennung, -diagnose und -aufklärung dringend zu priorisieren. Eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit, insbesondere zwischen Politik, Gesundheitssektor und Bildungswesen, sei unerlässlich. „Untätigkeit angesichts dieser Pandemie ist keine Option“, warnt Schwarz.
Zahlen, die schockieren: Jährlich Millionen Opfer
Weltweit sterben jährlich etwa 3,4 Millionen Menschen an Diabetes – und auch diese Zahl wird voraussichtlich weiter steigen. Aktuell hat jeder achte Erwachsene ein hohes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Deutschland im Alarmzustand: Fehlende Maßnahmen
In Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild. Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), kritisiert die geringe Motivation der neuen Bundesregierung, nichtübertragbare Krankheiten effektiv zu bekämpfen. Sie fordert verbindliche, strukturierte Maßnahmen zur Prävention, anstatt nur auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung zu setzen.
Konkrete Maßnahmen zur Diabetes-Prävention gefordert
Vor der Bundestagswahl präsentierte DANK einen 6-Punkte-Plan mit konkreten Ideen zur Prävention, einschließlich einer „Limo-Abgabe“ auf zuckerhaltige Getränke und einer „Gesunden Mehrwertsteuer“, die ungesunde Lebensmittel stärker besteuern soll. Auch ein verbindlicher Nutri-Score auf Produkten wird gefordert.
Nationale Diabetes-Strategie: Ein Papiertiger?
Obwohl Deutschland über eine „Nationale Diabetes-Strategie“ (NDS) verfügt, wird diese oft als ineffektiv wahrgenommen und hat bisher wenig bewirkt. Professor Andreas Fritsche, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), bezeichnete sie als „Papiertiger“. Es fehlen konkrete Maßnahmen, um die festgelegten Ziele zu erreichen und die steigenden Erkrankungszahlen zu bekämpfen.
Prävention: Ein Gewinn für Gesundheit und Wirtschaft
Die Verhinderung von Diabetes und seinen Komplikationen wäre nicht nur von Vorteil für die individuelle Gesundheit, sondern würde auch unsere Gesundheitssysteme und die Wirtschaft entlasten. Laut IDF könnten die globalen Gesundheitsausgaben im Zusammenhang mit Diabetes 2024 erstmals die Marke von einer Billion US-Dollar überschreiten. DANK hebt hervor, dass präventive Maßnahmen auch maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität in Deutschland beitragen können. Eine gesunde Bevölkerung bildet die Grundlage für eine leistungsfähige Gesellschaft.
"Strukturierte Präventionsmaßnahmen können nicht nur menschliches Leid verringern, sondern auch die hohen Folgekosten für Staat und Gesellschaft erheblich senken“, so bitzer.
Zukunft sichern: Diabetes-Versorgung gewährleisten
Die Herausforderung bleibt: Um das wachsende Diabetesproblem nachhaltig zu bekämpfen, müssen umfassende und wirksame Strategien entwickelt und umgesetzt werden. Nur so können wir die Gesundheit der Bevölkerung sichern und die wirtschaftlichen Belastungen minimieren.