Alarmstufe Rot im Thurgau: Historische Trockenheit zwingt zur Aktion!
2025-04-23
Autor: Louis
Der Thurgau steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Nur noch 15 Zentimeter trennen den Unterseepegels vom historischen Tiefstand des Aprils 1972. Schockierende Bilder aus der Region zeigen Boote, die im ausgetrockneten Hafen liegen, während Seevögel sich auf den plötzlich sichtbaren Sandbänken ausruhen.
Das Grundwasserbulletin der Schweiz bestätigt, dass der Wasserstand in Hohentannen alarmierend tief ist und weiter sinkt. In Anbetracht dieser besorgniserregenden Entwicklung hat der Kanton Thurgau nun Maßnahmen ergriffen.
Krisenstab für Trockenheit aktiviert!
Am Dienstag haben die Umweltbehörden des Kantons den Fachstab für Trockenheit aktiviert. Heinz Ehmann, Leiter der Abteilung Gewässerqualität und -nutzung, betont, dass es nicht nur um den Bodensee geht. „Wir entnehmen dem See pro Jahr weniger als ein halbes Prozent seines Volumens. Der Pegel hat nur einen minimalen Einfluss auf die Situation.“
Die Gründe für die Aktivierung sind gravierend: Erhöhte Waldbrandgefahr, mögliche Engpässe in der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und das Versiegen von Wasserquellen. Besonders alarmierend ist die Situation in den Fließgewässern, insbesondere die Thur, die auf der Schweizer Karte in leuchtendem Rot erscheint und im "sehr tiefen Bereich" ist.
Der Q347-Wert: Alarmzeichen für die Gewässer!
Zentral für die Entscheidungen des Fachstabs ist der Q347-Wert, ein Maß für die Mindestwassermenge in Fließgewässern über das Jahr. Wenn dieser Wert an eine kritische Grenze herankommt, kämpfen die Gewässer mit einer drastischen Verringerung des Wasserstands.
Ehmann warnt: „Wir müssen die Landwirte sensibilisieren, dass ein Wasserentnahmeverbot drohen könnte.“ Der Krisenstab besteht aus Fachleuten der Umweltschutz-, Landwirtschafts- und Forstbehörden sowie Vertretern von Gesundheitsamt und Polizei. Die Leitung liegt beim Amt für Bevölkerungsschutz und Armee.
Entspannung ist möglich – aber unwahrscheinlich?
Trotz der ernsten Lage gibt es noch Hoffnung. „Der Wasserstand ist zwar niedrig, aber noch nicht alarmierend“, sagt Ehmann optimistisch. Das Thurtal, als zentrale Wasserressource, bietet noch einen Puffer. Ein heftiger Regen könnte die Situation schnell entspannen, insbesondere wenn ein Tiefdruckgebiet, das zurzeit über die Schweiz zieht, für nennenswerte Niederschläge sorgt.
Sollten die Regenfälle jedoch ausbleiben, drohen unangenehme Probleme wie unangenehme Gerüche und eine gefährdete Bootssaison. Die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein hat bereits ihren Saisonstart für den 1. Mai verschoben. Geschäftsführer Remo Rey betont, dass sie die bevorstehenden Niederschläge abwarten müssen, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen können.
Ehmann gibt zu bedenken: „Für einige Häfen wird der 1. Mai wahrscheinlich nicht möglich sein.“ Die Situation bleibt angespannt, und alle Augen sind auf den Himmel gerichtet.