Nation

Ängste um die Ankunft des F-35-Kampfjets in Meiringen

2025-04-18

Autor: Alina

Widerspruch in der Luft: F-35 sorgt für Aufregung

„Keine F-35 in Meiringen!“ steht auf das Plakat, das die Piloten bei ihrem Endanflug auf den Militärflugplatz sehen. Dieses gelb hinterlegte Statement spiegelt die wachsende Besorgnis der Anwohner wider, die sich gegen die drohende Präsenz des amerikanischen Kampfjets wehren.

Im malerischen Haslital sind überall solche Plakate zu sehen, die auf Initiative des Vereins IGF entstanden sind. Dieser setzt sich vehement gegen den Fluglärm ein.

Proteste aus der Gemeinschaft

An der Schallmessstation, nur 300 Meter von der Startbahn entfernt, versammeln sich besorgte Bürger. Peter Michel, Präsident der IGF und gebürtiger Haslitaler, äußert: „Die Vibrationen sind extrem spürbar. Es ist beängstigend.“ Ein weiterer Aktivist, der gerade von Norwegen zurückgekehrt ist, berichtet von alarmierenden Erfahrungen: „Wir haben F-35 beim Start gesehen – ohne Nachbrenner war das schon ziemlich laut! In Meiringen könnte es durch die hohen Felswände noch intensiver werden.“

Lärmproblem durch Militärstarts

Momentan erfolgen 80 Prozent der Starts militärischer Flugzeuge in Meiringen mit Nachbrenner, was erhebliche zusätzliche Geräuschentwicklung bedeutet. Aus gutem Grund fordert die IGF, die F-35 an Flughäfen zu stationieren, wo dies verhindert werden kann, wie zum Beispiel in Payerne.

Pro und Kontra: Wirtschaft gegen Lärmschutz

Auf der anderen Seite der Startbahn bleibt die Stimmung jedoch optimistisch. Ulrich Kohler, umgangssprachlich „Jelly“ genannt und Präsident des Vereins Pro Flugplatz, verteidigt vehement den Standort: „Mit den F-35 wird die Anzahl der Starts um 50 Prozent reduziert. Das verbessert die Lebensqualität für die Anwohner im gesamten Tal!“

Er hebt die Bedeutung des Flugplatzes für die lokale Wirtschaft hervor: „Über 200 Angestellte, 30 Lehrlinge und bis zu 1000 Wehrdienstleistende im Einsatz – das bedeutet eine Million Franken Wertschöpfung in nur drei Wochen!“

Ungewisse Zukunft und fehlende Daten

Die Armee plant, ab 2030 die F-35 in Meiringen zu stationieren. Doch bevor das geschieht, müssen die Behörden überzeugt werden. Daniel Studer, der Gemeindepräsident von Meiringen, äußert Bedenken: „Uns fehlen die Daten über den tatsächlichen Lärm des F-35! Die aktuellen Modelle basieren auf Messungen aus Payerne, die Topografie hier ist jedoch völlig anders.“

Viele Fragen bleiben offen: „Wird der F-35 nur etwas lauter sein, was man kaum bemerken würde, oder wird der Lärm die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen?“, fragt sich Studer. Das Verteidigungsdepartement (VBS) versichert, dass ihre Lärmmodelle auch für Meiringen gültig seien.