Anschlag von Utøya: Anders Behring Breivik kämpft um seine Freilassung
2024-11-19
Autor: Simon
Der Anschlag von Utøya hat Norwegen tief erschüttert und die politische Landschaft des Landes beeinflusst. Der rechtsextreme Terrorist Anders Behring Breivik, der 2011 bei zwei Anschlägen insgesamt 77 Menschen das Leben nahm, versucht erneut, vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Mittlerweile sind über 13 Jahre vergangen, in denen Überlebende und Angehörige der Opfer weiterhin mit den emotionalen und psychologischen Folgen der Gräueltaten zu kämpfen haben.
Der Anschlag und seine Folgen
Am 22. Juli 2011 zündete Breivik eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel, die acht Menschen tötete, bevor er auf die Insel Utøya fuhr und ein Massaker unter den Jugendlichen des sozialdemokratischen Jugendlagers anrichtete. Breivik, der inzwischen 45 Jahre alt ist und sich mittlerweile Fjotolf Hansen nennt, rechtfertigte seine Verbrechen mit extremistischen politischen Motiven, die gegen Multikulturalismus und den Islam gerichtet waren. Im Jahr 2012 wurde er zu 21 Jahren Sicherheitsverwahrung verurteilt, was in Norwegen die höchstmögliche Strafe darstellt. Bei dieser Art von Strafe kann der Aufenthalt im Gefängnis jedoch unbegrenzt verlängert werden, solange die Gerichte eine fortwährende Gefährdung für die Gesellschaft sehen.
Antrag auf vorzeitige Haftentlassung
Breiviks Antrag auf vorzeitige Haftentlassung wird nun erneut geprüft. Bereits Anfang 2022 wurde sein erster Antrag abgelehnt, da die zuständigen Richter ihn weiterhin als gefährlich einstuften und bezweifelten, dass er sich von seinen extremistischen Ansichten distanziert hat. In diesem Jahr stellt sich letztendlich die gleiche zentrale Frage: Stellt Breivik eine Gefahr für die Gesellschaft dar, und könnte er bei einer Freilassung erneut gewalttätige Taten verüben?
Bewertung seiner Gefährlichkeit
Die Prognose für Breivik ist düster, da Staatsanwältin Hulda Olsen Karlsdottir und das Gefängnispersonal weiterhin von seiner Gefährlichkeit überzeugt sind. Neu in diesem Verfahren ist jedoch, dass Breivik von externen Fachleuten bewertet wird, was möglicherweise einen wichtigen Unterschied macht. Sein Verteidiger, Øystein Storrvik, hofft, dass diese unabhängige Bewertung zu einem anderen Ergebnis führt als in der Vergangenheit.
Gerichtliche Anhörung
Die Auftritte von Breivik vor Gericht sind oft von provokanten Gesten und Forderungen nach Aufmerksamkeit geprägt gewesen. Ob er sich bei dieser Anhörung genauso verhält oder ob er seine Taktik geändert hat, wird mit Spannung erwartet. Ein Urteil wird voraussichtlich erst nach mehreren Tagen erfolgt sein, da die Richter Zeit benötigen, um die Beweise zu prüfen.
Auswirkungen auf die norwegische Gesellschaft
Der Fall Breivik bleibt für viele Norweger ein schmerzhafter Teil ihrer Geschichte und wirft weiterhin Fragen über die Sicherheit und den Umgang mit Rechtsextremismus auf. Die Gesellschaft ist gespalten, wenn es um die Frage von Gerechtigkeit und Vergebung geht. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, wie Norwegen mit der dunklen Vergangenheit umgeht und ob Breivik tatsächlich eine zweite Chance auf Freiheit bekommt.