Gesundheit

Anstieg der Krankmeldungen durch Grippe und Erkältungsinfekte – Gesundheitswarnung!

2024-12-09

Autor: Sofia

Die jüngsten Daten zeigen einen besorgniserregenden Anstieg der Krankmeldungen aufgrund von Infektionskrankheiten, insbesondere Grippe und Erkältungsinfekten. In der 49. Kalenderwoche dieses Jahres wurden in Österreich 268.100 Patienten bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) registriert. Darunter sind 75.172 Personen, die wegen grippaler Infekte krankgeschrieben sind, 3043 aufgrund von Covid-19 und 586, die an der 'echten' Grippe leiden. Im Vergleich zur Vorwoche, Kalenderwoche 48, ist dies ein Anstieg – etwa 72.444 Krankmeldungen und 488 Patienten litten an Grippe.

Interessanterweise ist lediglich die Zahl der Covid-19-Fälle zurückgegangen, aber Experten warnen, dass die Infektionszahlen wieder ansteigen könnten. Neueste Abwasseranalysen zeigen einen klaren Aufwärtstrend bei den Viren.

Die ÖGK berücksichtigt bei diesen Zahlen nicht Schüler und Schülerinnen, da bei ihnen keine Diagnosecodierung erforderlich ist. Zu den grippalen Infekten zählen Viren wie das Respiratory Syncytial Virus (RSV) sowie Adeno- und Rhinoviren, bekannt als die 'Schnupfenviren'.

Wichtige Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge

„In der kalten Jahreszeit ist es entscheidend, auf die eigene Gesundheit zu achten“, betont Andreas Krauter, Chefarzt der ÖGK. „Die Grippeimpfung ist eine hervorragende Möglichkeit, sich selbst und andere zu schützen. Neben der Impfung sollte man auch einfache Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, Lüften und das Tragen von Masken nicht vernachlässigen.“ Impfungen finden bei niedergelassenen Ärzten sowie in Impfzentren statt. In Wien ist beispielsweise das Impfzentrum Town Town im dritten Bezirk eine Anlaufstelle. Für detaillierte Informationen steht die Hotline 1450 zur Verfügung.

Der optimale Zeitpunkt für die Grippeimpfung liegt zwischen Mitte Oktober und Anfang November. Die Schutzwirkung der Impfung hält etwa zwölf bis 16 Wochen an. Da die Grippewelle meist bis März oder April anhält, ist eine frühzeitige Impfung ratsam. Die Impfung wird für alle Personen ab sechs Monaten empfohlen, besonders jedoch für Kinder, vorerkrankte Personen und Senioren (ab 60 Jahren) sowie Gesundheitspersonal.

Die Unterscheidung zwischen Grippe und grippalem Infekt ist einfach: Die Grippe wird meist abrupt durch Influenzaviren ausgelöst und äußert sich in Symptomen wie starkem Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen und extremer Erschöpfung, jedoch selten mit Schnupfen. Während hingegen der grippale Infekt schleichend beginnt, oft begleitet von Schnupfen, Halsschmerzen und leichtem Fieber. Beide Arten von Infektionen werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Covid-19 kann Symptome von beiden verursachen, was die Diagnosestellung erschwert.

Alarmierende Impfraten in Österreich

Gesundheitsexperten haben am Montag anlässlich des Österreichischen Impftags im Januar auf alarmierende Impflücken in der Bevölkerung hingewiesen. „Die Durchimpfungsraten in Österreich sind unterirdisch und grottenschlecht“, sagt Gerhard Kobinger von der Apothekerkammer. In der EU belegt Österreich den letzten Platz bei der Keuchhustenimpfung sowie bei Hepatitis B.

Diese Impflücken führen zu einer Zunahme von Krankheitsfällen, die eigentlich vermeidbar sein sollten. Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Zentrums für Infektiologie und Immunologie an der Med-Uni Wien, berichtet von über 13.000 Keuchhustenfällen in diesem Jahr, eine erschreckende Zahl, die auf die unzureichende Impfquote zurückzuführen ist.

Häufige Falschinformationen bezüglich Impfungen führen zu Impfmüdigkeit. Viele Menschen sind fälschlicherweise der Meinung, dass Impfungen schädlich wären oder dass Schwangere nicht geimpft werden sollten. Dies entspricht nicht den Empfehlungen des österreichischen Impfplans, der Impfungen gegen Keuchhusten, Influenza, Covid-19 und RSV für Schwangere empfiehlt. Schwangere geben diesen Impfschutz auch an ihr Kind weiter. Um die Skepsis gegenüber Impfungen zu überwinden, ist es notwendig, das Vertrauen der Bevölkerung zu steigern. Eine Aufklärung durch Fachkräfte aus der Medizin ist hierfür unerlässlich.