Gesundheit

Antibiotika: Wie KI den Kampf gegen resistente Bakterien revolutioniert

2024-11-21

Autor: Lara

Berlin.

Experten warnen vor einer „stillen Pandemie“: Bis zu 39 Millionen Menschen könnten bis zum Jahr 2050 an antibiotikaresistenten Keimen sterben. Eine alarmierende Studie der University of Washington in Seattle, veröffentlicht im renommierten Fachmagazin „The Lancet“, hat diese erschreckende Prognose bestätigt.

Herausforderung der modernen Medizin

Adrian Egli, Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich (UZH), betont: „Immer häufiger treffen wir auf Bakterien, die komplett unbehandelbar sind.“ Diese resistenten Keime entstehen oft durch natürliche Mutationen und breiten sich rasant aus, insbesondere wenn Antibiotika ungenau eingesetzt werden. Für die moderne Medizin stellt die Zunahme solcher Keime eine immense Herausforderung dar.

Innovative Ansätze mit Künstlicher Intelligenz

In einem innovativen Schritt hat Egli und sein Team an der UZH eine Pilotstudie durchgeführt, die die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Identifizierung resistenter Erreger untersucht. Dies könnte nicht nur zur Bekämpfung der bedrohlichen Keime beitragen, sondern auch dem akuten Fachkräftemangel in der Mikrobiologie entgegenwirken.

Der Kirby-Bauer-Test und KI

Die Forscher orientierten sich an dem etablierten Laborverfahren, dem sogenannten Kirby-Bauer-Test, der zeigt, welche Antibiotika gegen bestimmte bakterielle Infektionen wirksam sind. Der Einsatz von KI ermöglicht eine schnellere und genauere Interpretation dieser Tests, was entscheidend sein kann, um in der rasanten Entwicklung von Resistenzen Schritt zu halten.

Langfristige Perspektiven der KI in der Mikrobiologie

Zusätzlich könnte die Integration von KI in die mikrobiologische Forschung langfristig dazu führen, neue, alternative Behandlungsmethoden zu entwickeln. Vorläufige Ergebnisse zeigen vielversprechende Ansätze, die möglicherweise die medizinische Praxis revolutionieren könnten. Experten betonen, dass ein interdisziplinärer Ansatz, der Mikrobiologie, Informatik und epidemiologische Daten kombiniert, unerlässlich ist, um dieser gesundheitlichen Bedrohung wirksam zu begegnen.