
Ärger über Dropshipping: Interdiscounts umstrittene Praktiken
2025-03-21
Autor: Laura
Ein unerfahrener Käufer aus Bern sorgt für Aufsehen, nachdem er einen Artikel bei Interdiscount bestellt hat, der direkt aus Hongkong geliefert wurde. Dies wirft Fragen zur Transparenz des Dropshipping-Geschäfts auf und sorgt für Unmut. Für eine normale Tablet-Hülle zahlte der Kunde 30 Franken, während dasselbe Produkt bei Temu nur 8 Franken kostet – ein klarer Hinweis auf die Preisdifferenz, die viele Nutzer hinterfragen.
In einem Interview mit dem SRF-Konsumentenmagazin "Espresso" äußerte der betroffene Mann seinen Unmut über die Lieferung. Anstatt eines vertrauten Schweizer Anbieters erhielt er eine watch out box in einer schlichten Verpackung, die keine Identifikation von Interdiscount trug, mit einer Absenderadresse in Hongkong. "Das Produkt wurde für mich direkt importiert, ohne dass Interdiscount es zuvor in der Schweiz behandelt hat", erläuterte er. Der Kunde erwartet, für 30 Franken einen lokalen Mehrwert zu erhalten – und ist enttäuscht, dass dieser nicht vorhanden ist.
Zusätzlich bemängelte er auf der Website von Interdiscount fehlende Hinweise zum Direktversand, der ihm die Kaufentscheidung erleichtert hätte. "Ich habe nichts gegen chinesische Anbieter, aber ich möchte wissen, bei wem ich kaufe", stellte er klar.
Interdiscount rechtfertigt die Praxis des Dropshipping und betont dessen Bedeutung für das Geschäftsmodell, da es ermöglicht, ein großes Sortiment anzubieten, ohne dass alle Produkte im eigenen Lager liegen müssen. "Die spezielle Kennzeichnung von Dropshipping-Produkten hat bisher kaum Interesse bei unseren Kunden geweckt", führt das Unternehmen an.
Die Preisdifferenz zur Konkurrenz wird als Ergebnis unterschiedlicher Geschäftsmodelle erklärt. Interdiscount hebt zudem hervor, dass alle Produkte den Schweizer Gesetzen entsprechen und ein Retourenrecht sowie Garantie gewährt wird. Das Unternehmen zahlt darüber hinaus auch Steuern in der Schweiz, was eine weitere Differenzierung zu den ausländischen Online-Händlern darstellt.
Für viele Verbraucher bleibt die Frage offen, ob Dropshipping in dieser Form auch in Zukunft akzeptabel ist. Das Feedback der Kunden könnte entscheiden, ob Interdiscount seine Strategie überdenken sollte oder nicht. Sind Sie bereit, für den lokalen Einkauf mehr zu bezahlen, oder ziehen Sie die niedrigeren Preise aus dem Ausland vor?