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Ärger um teures Zürcher Steueramt-Video – Regierung verteidigt Investition

2025-04-07

Autor: Simon

Ein gerechtfertigter Aufwand oder Geldverschwendung? Der Zürcher Regierungsrat steht in der Kritik wegen eines neu produzierten Werbevideos für das kantonale Steueramt, welches mit satten 90'000 Franken zu Buche schlägt. Besonders die bürgerlichen Politiker zeigen sich empört über die hohen Kosten.

Die Regierung betont, dass das Video notwendig sei, um das Steueramt als "attraktiven Arbeitgeber" zu präsentieren. In einer offiziellen Stellungnahme wird darauf hingewiesen, dass das Video eine von mehreren Maßnahmen sei, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen – eine Herausforderung, die in den letzten Jahren für die Behörde immer drängender wurde, insbesondere aufgrund des bundesweiten Fachkräftemangels und bevorstehender Pensionierungen.

Das neue Video ersetzt ein neun Jahre altes und soll, laut Regierungsrat, eine langfristige Maßnahme sein. Betrachtet man die Lebensdauer des Videos, entsprechen die jährlichen Ausgaben lediglich rund 10'000 Franken. Diese Zahl sei im Kontext von einem Amt mit etwa 800 Mitarbeitenden und einem jährlichen Personalbudget von mehr als 110 Millionen Franken "verhältnismäßig". Zudem hebt die Regierung hervor, dass die Reichweite eines solchen Videos weitaus größer ist als die vieler traditioneller Rekrutierungsmaßnahmen.

In der umstrittenen Videoproduktion wird das Steueramt als "Antrieb der Gesellschaft" dargestellt und es wird ein drastisches Bild einer vermeintlichen Apokalypse gemalt, das die wichtige Rolle der Behörde betont. Kritiker der SVP und FDP empfinden das als übertriebene Selbstdarstellung ohne adäquate Substanz.

Zusätzlich zu dieser Debatte stellt sich die Frage, ob das Video wirklich die gewünschten Fachkräfte anzieht. In einer Zeit, in der der Arbeitsmarkt umkämpft ist und zahlreiche Branchen um dieselben Talente ringen, wird es entscheidend sein, ob solche Imagekampagnen tatsächlich Früchte tragen.

Ist es also ein kluger Schachzug der Zürcher Regierung oder eine überdimensionierte Verschwendung von Steuergeldern? Die Diskussion über die Effektivität und die Notwendigkeit solcher Investitionen wird in der kommenden Zeit mit Sicherheit weitergeführt.