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Assad unter Druck: Truppenversammlungen im Süden – Iran und Putin skeptisch

2024-12-07

Autor: Laura

Die israelische Armee (IDF) hat die Verstärkung ihrer Truppen an der strategisch wichtigen Grenze zu Syrien angekündigt, insbesondere in der Region der Golanhöhen. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund des Rückzugs syrischer Regierungstruppen aus Daraa und Suweida, wo gefürchtete islamistische Rebellen an Boden gewinnen. Viele Beobachter warnen, dass dies das Machtgefüge in Syrien entscheidend verändern könnte.

Die aktuellen Zusammenzüge von Assad-Truppen und die neu formierten Stellungen in den Provinzen Daraa und Suweida sind ein Zeichen verstärkter Unsicherheit. Diese Gebiete wurden ehemals als Hochburgen der Opposition im Syrischen Bürgerkrieg betrachtet, und mit dem Vormarsch der Rebellen besteht die Möglichkeit einer weiteren Destabilisierung. Der Generalstab der syrischen Armee gab bekannt, dass sie einen „Sperrbezirk“ einzurichten gedenken, um gegen die Bedrohung durch "terroristische Elemente" vorzugehen.

Gleichzeitig gibt es Berichte, dass der Iran den Abzug seiner Diplomaten aus Syrien plant, was zu Spekulationen führt, dass Teheran Assad möglicherweise nicht länger unterstützen will. In sozialen Netzwerken wird diskutiert, ob die iranische Regierung plant, den Kontakt zu den oppositionellen Kräften zu suchen, was einen dramatischen Wandel für den Syrien-Konflikt darstellen könnte. Der iranische Außenamtssprecher wies die Berichte über einen Abzug als Falschmeldung zurück, während Experten in Teheran Skepsis über die tatsächliche Situation äußern.

Putin scheint ebenfalls Zweifel zu haben: Russische Kriegsblogger warnen, dass der Vormarsch der Rebellen in Rekordzeit die Stabilität der Region gefährdet. Es gibt Berichte, dass Moskau nicht die notwendigen Ressourcen bereitstellen kann, um Assad in der aktuellen Krise zu unterstützen, da die Prioritäten wegen des Ukraine-Kriegs abgelenkt sind. Dies könnte bedeuten, dass Assad sich zunehmend auf sich selbst gestellt sieht.

In der Zwischenzeit hat auch Jordanien bereits Maßnahmen ergriffen und seine Bürger aufgefordert, das Land zu verlassen, während die Sicherheitslage an der Grenze angespannt bleibt. Der Grenzübergang Nassib, ein wichtiger Übergang zu Jordanien, wurde von militanten Gruppen übernommen, was die Situation weiter verschärft.

Die humanitäre Krise in Syrien bleibt angespannt, da UN-Berichte besagen, dass seit dem Wiederaufflammen der Kämpfe über 370.000 Menschen vertrieben worden sind. Viele dieser Vertriebenen leben unter extremen Bedingungen, während die Kämpfe die dringend benötigte humanitäre Hilfe unterbrechen.

Die explosive Lage in Syrien erfordert dringende internationale diplomatische Anstrengungen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Die Außenminister des Irans, des Irak und Syriens warnen in einer gemeinsamen Erklärung vor den Risiken einer weiteren Eskalation. Sie fordern koordinierte Maßnahmen, um die Stabilität in der Region zu sichern und Frieden sowie Sicherheit wiederherzustellen.

Die Ereignisse der letzten Tage deuten darauf hin, dass sich die Situation in Syrien möglicherweise auf einen kritischen Punkt zubewegt, und das Schicksal von Baschar al-Assad und seiner Regierung könnte bald entschieden werden.