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Autobahn-Abstimmung: Susanne Hartmann schlägt Alarm vor einem Nein

2024-11-19

Autor: Simon

Laut einer aktuellen Umfrage der SRG lehnt eine knappe Mehrheit der Bevölkerung den geplanten Nationalstraßen-Ausbau Schritt 2023 ab. Doch warum können Bund und Kantone die Bürger nicht für diese Vorlage gewinnen?

Susanne Hartmann warnt eindringlich: „Dieser Abstimmungskampf ist stark ideologisch geprägt. Die Argumentation wird oft oberflächlich geführt, und die Menschen scheinen die umfassenden Auswirkungen der Vorlage nicht zu erkennen. Es geht um die Erreichbarkeit aller Regionen unseres Landes.“ Hartmann hebt hervor, dass der Ausbau nicht nur der Autobahnen zugute kommt, sondern auch eine wichtige Ergänzung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur darstellt. Während für den Ausbau der Bahninfrastruktur in den kommenden Jahren etwa fünfzehn Milliarden Franken investiert werden, sind für die Autobahnen lediglich fünf Milliarden veranschlagt. „Die Gegner der Vorlage verschweigen diese Zahlen oft und bieten keine wirklichen Alternativen an“, so Hartmann.

Alternative Konzepte wie Mobility Pricing oder intelligente Verkehrssysteme wurden zwar vorgeschlagen, aber Hartmann ist der Ansicht, dass diese nicht rechtzeitig in die Debatte integriert wurden. „Sowohl motorisierter Individualverkehr als auch öffentlicher Verkehr sind notwendig, um die Mobilität in der Schweiz langfristig sicherzustellen.“ Der Ausbau der Autobahn soll helfen, sowohl Staus abzubauen als auch mehr Platz für den öffentlichen Verkehr zu schaffen.

Die Bedenken von ehemaligen Behördenvertretern, wie Michael Fischer, werden von Hartmann als verständnislos eingestuft. Sie weist darauf hin, dass die Sanierung und das Beseitigen von Engpässen notwendig sind, um den Verkehr zu entlasten. „Ich selbst erfahre es täglich, wie stark der Verkehr zu Stoßzeiten ansteigt. Wenn wir die Fahrzeuge unter die Erde bringen, schaffen wir oben Platz für Bäume, Parks und Fußgänger.“

Aktuelle Verkehrsstatistiken zeigen, dass nur im Rosenbergtunnel der Verkehr abgenommen hat. Hartmann widerspricht, wenn gefragt wird, ob ein Ausbau überhaupt nötig sei: „Die Baustellen sind der Grund für die verminderten Zahlen. Wir sehen jedoch, dass sich der Verkehr insgesamt wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückbewegt.“

Die Gegner kegeln die Idee, dass die Verkehrssituation durch temporäre Einschränkungen verbessert werden könnte. Hartmann entgegnet, dass nur nachts Sanierungsarbeiten in den Rosenbergtunneln durchgeführt werden und tagsüber die volle Kapazität zur Verfügung steht. „Sollten beide Tunnel über einen längeren Zeitraum saniert werden müssen, bedeutet das in der Spitze einen signifikanten Rückgang der Kapazität, was zu einem Chaos führen könnte.“

Die Skepsis bezüglich des Ausbaus zeigt sich auch unter den Kritikern, die argumentieren, dass das untergeordnete Straßennetz überlastet würde. Hartmann jedoch ist überzeugt: „Wir haben klare Prognosen, dass der städtische Verkehr entlastet wird – das beweisen unsere Verkehrsdaten. Wir müssen flankierende Maßnahmen ergreifen, um diese Entlastung zu gewährleisten.“

Sollte die Vorlage abgelehnt werden, wird die Sanierung der Rosenberg-Tunnel dennoch notwendig sein, mit dramatischen Folgen: „Wir rechnen mit einem Verkehrsinfarkt in St. Gallen. Auf der Stadtautobahn kann man nicht die Hälfte des Verkehrs in das städtische Netz abziehen. Unsere wichtigste Verkehrsachse, die Rosenbergstraße, ist schon jetzt überlastet.“

Die erneuten Berechnungen, die der Kanton durchgeführt hat, bestätigen die dringend benötigten Änderungen. Hartmann hebt hervor: „Bereits bei der städtischen Abstimmung 2016 hatten wir ähnliche Befunde. Acht Jahre später können wir noch präzisere Prognosen darüber abgeben, wohin der Verkehr fließen wird. Die Belastungen auf bestehenden Straßen werden sich dramatisch erhöhen, was für die Anwohner eine klare zusätzliche Belastung bedeutet.“

Hartmann ist überzeugt, dass die Neu-Berechnungen notwendig waren, da im Verlauf der Debatte eine zunehmende Besorgnis über die Tunnel-Sanierungen aufgekommen ist. „Diese Zahlen sind nicht nur statistisch, sie spiegeln die Realität wider, die wir alle auf unseren Straßen spüren können.”