Axpo plant Betrieb des AKW Beznau bis 2033 – was das für die Schweiz bedeutet
2024-12-05
Autor: Mia
Einleitung
Die beiden Schweizer Atomkraftwerke Beznau 1 und Beznau 2 sollen noch weitere acht bis neun Jahre Strom produzieren. Beznau 1, der 1969 in Betrieb genommen wurde, ist das älteste Atomkraftwerk der Welt, das noch betriebsbereit ist.
Betriebsdauer und Sicherheitsprüfungen
In einer offiziellen Mitteilung erklärte die Kraftwerksbetreiberin Axpo, dass Block 2 bis 2032 und Block 1 bis 2033 betrieben werden sollen, bevor sie ausser Betrieb genommen und stillgelegt werden. Dies würde eine beeindruckende Betriebsdauer von 64 Jahren für das AKW Beznau bedeuten.
Die Entscheidung, die Laufzeit zu verlängern, folgte umfassenden Prüfungen, die externe Spezialisten, Zulieferer sowie die Aufsichtsbehörde ENSI einbezogen. Die Sicherheit der Anlagen stand dabei immer an oberster Stelle.
Investitionen in Modernisierung
Um den weiteren Betrieb zu gewährleisten, wird Axpo, der größte Energiekonzern der Schweiz, weitere 350 Millionen Franken in die Modernisierung der beiden Blockanlagen investieren. Insgesamt hat Axpo über 2,5 Milliarden Franken in die Nachrüstung und den Umbau seit der Inbetriebnahme investiert.
Stromproduktion und Haushaltsverbrauch
Das AKW Beznau produziert jährlich etwa 6 Terawattstunden Strom – das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 1,3 Millionen Haushalten mit vier Personen. Block 1 ist seit 1969 und Block 2 seit 1971 in Betrieb, und beide verfügen über unbefristete Betriebsbewilligungen ohne festgelegtes Abschaltdatum.
Vergleich mit anderen AKWs
Im Vergleich dazu wird das AKW Leibstadt, das seit 1984 in Betrieb ist, voraussichtlich bis mindestens 2045 Strom produzieren. Hier haben die Aktionäre seit 1984 über 1,5 Milliarden Franken für Instandhaltungsarbeiten aufgebracht. Auch beim AKW Gösgen, das 1979 in Betrieb genommen wurde, sollen die Investitionen der Aktionäre fast 2 Milliarden Franken betragen haben.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Laufzeiten aller Kernkraftwerke in der Schweiz sind per Gesetz nicht beschränkt, solange die Sicherheitsstandards erfüllt werden. Nach dem Reaktorunglück in Fukushima entschied das BKW-Management, das AKW Mühleberg aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen stillzulegen, da die erforderlichen Sicherheitsinvestitionen als unprofitabel galten.
Politische Entscheidungen
Im Jahr 2017 stimmte die Schweizer Bevölkerung für ein revidiertes Energiegesetz, das den Neubau von Atomkraftwerken verbietet. Dennoch plant Energieminister Albert Rösti, das Bauverbot zu überdenken, um moderne Atomkraftwerke im Bedarfsfall zu ermöglichen. Eine Gesetzesänderung findet jedoch im Parlament derzeit keine Mehrheit.
Fazit
Zusammenfassend zeigt dies, dass die Zukunft der Atomenergie in der Schweiz weiterhin von politischen Entscheidungen und sicherheitstechnischen Überlegungen geprägt sein wird. Die Entscheidung für eine längere Laufzeit der alten Kraftwerke könnte mehr Zeit für die Entwicklung alternativer Energien schaffen, während gleichzeitig die Energieversorgungsgesicherheit der Schweiz aufrechterhalten wird.