Revolutionäre Entdeckung in der Evolutionsforschung

Der technische Fortschritt macht es möglich: Erstmals einfach genial! Die vollständige Erbinformation von sechs Menschenaffenarten wurde entschlüsselt – ein Durchbruch, den Fachleute als Meilenstein für das Verständnis der menschlichen Evolution feiern. Professor Tobias Lenz von der Universität Hamburg erklärt: "Ein Teil von dem, was uns zu Menschen macht, findet sich in unserer DNA."

Das Puzzle des menschlichen Genoms

In einem internationalen Forschungsprojekt wurden die Genome von Schimpansen, Bonobos, Gorillas, Siamangs und zwei Arten von Orang-Utans analysiert. Lenz fügt hinzu: "Diese neuen Daten lassen uns genauer erkennen, was uns von diesen Tieren unterscheidet."

Ein unvollständiges Bild—die Wahrheit über das erste menschliche Genom

Das erste menschliche Genom wurde zwar 2000 veröffentlicht, doch wie der Forscher Iker Rivas-González vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie aufzeigt, waren nicht alle Teile wirklich bekannt. Es war erst 2022 möglich, die vollständige Sequenz zu entschlüsseln. Diese neuen Technologien, die erst seit Kurzem zur Verfügung stehen, haben hier wirklich Wunder gewirkt.

Komplexität der Genanalyse

Die Herausforderung bei der Analyse besteht darin, die DNA-Sequenzen richtig zusammenzusetzen. Bisher wurden nur kurze Fragmente abgelesen, was wie ein verzwicktes Puzzle mit vielen ähnlichen Teilen ist. Doch modernste Technologien ermöglichen es, längere Sequenzen gleichzeitig zu analysieren und die passend zusammenzusetzen.

Genetische Informationen in nie dagewesener Qualität

Mit der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Jahr 2022, verbunden mit den neuen Daten von sechs Menschenaffenarten, zeigt die internationale Zusammenarbeit vollste Wirkung. Unter der Koordination von Evan Eichler an der Universität Washington arbeiteten 123 Forscher zusammen, darunter auch Lenz und sein Team, die die Gene des Affenimmunsystems untersuchten.

Bedeutung für medizinische Forschung und Artenschutz

Die gewonnenen Erkenntnisse könnten nicht nur helfen, essentielle Fragen wie „Was macht uns zum Menschen?“ zu beantworten, sondern auch in der medizinischen Forschung wertvoll sein. Rivas-González weist darauf hin: "Um zu verstehen, welche Genomteile für Krankheiten wichtig sind, können wir analysieren, welche Teile über Generationen erhalten geblieben sind."

Zukunftsperspektiven: Mehr Genome in Sicht!

Die Genome von Schimpansen und anderen Menschenaffen sind nur der Anfang. Professor Lenz betont, dass es viele andere Tier- und Pflanzenarten gibt, die ebenfalls einer detaillierten Analyse bedürfen. Die Erkenntnisse könnten bald revolutionär sein und uns noch tiefer in die Geheimnisse der Evolution eintauchen lassen.