Technologie

Basel-Stadt: Rückgang der Firmengründungen in der Nordwestschweiz sorgt für Besorgnis

2025-01-03

Autor: Lukas

Im Jahr 2024 wurden schweizweit insgesamt 52.978 Unternehmen gegründet, was ein neuer Rekord ist, wie die Plattform Startups.ch zum Jahresbeginn berichtete. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Eintragungen im Schweizer Handelsregister um 2,6 Prozent, und 2023 wurde ebenfalls als Rekordjahr angesehen.

In der Nordwestschweiz hingegen ist die Situation weniger erfreulich. Die Gründungen sind um 1,16 Prozent gesunken, was konkret bedeutet, dass in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn die Zahl der Neugründungen von 7.405 auf 7.319 zurückgegangen ist.

Ein bedenklicher Rückgang im Baselbiet

Im Kanton Basel-Landschaft sank die Zahl der Firmengründungen drastisch um fast 5 Prozent – von 1.371 auf 1.304. Dieser Rückgang bringt den Kanton weiterhin weit unter den Schweizer Durchschnitt. Zudem ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) von 2014 bis 2022 in diesem Kanton nur um 7,4 Prozent gewachsen.

Der kantonale Standortförderer Thomas Kübler äußerte in einem Interview, dass die anhaltend geringe Wachstumsrate im Baselbiet Anlass zur Besorgnis gibt. Er betonte jedoch, dass diese Zahlen „kein Weltuntergang“ seien und er eine positive Entwicklung in den kommenden Jahren erwartet, insbesondere durch den neuen Innovationspark in Allschwil und Uptown Basel in Arlesheim.

Handlungsbedarf bei Firmengründungen

Der Kanton sieht auch einen klaren Handlungsbedarf im Bereich der Firmengründungen. Um die Situation zu verbessern, werden Beratungen angeboten und die Zusammenarbeit mit der Start-up Academy Baselland intensiviert. Kübler hob hervor, dass die Überlebensquote neu gegründeter Firmen gestiegen sei.

Schwäche der deutschen Wirtschaft beeinflusst Region

In Basel-Stadt gab es ebenfalls einen leichten Rückgang der Firmengründungen von 1.315 auf 1.304 (-0,84 Prozent). Der Kanton Solothurn meldete mit 1.292 neuen Start-ups ein Minus von 1,90 Prozent. In starkem Kontrast dazu steht der Kanton Aargau, wo die Neugründungen um 0,5 Prozent von 3.402 auf 3.419 angestiegen sind. Trotzdem bleibt auch hier die Quote im Vergleich zur schweizweiten Zunahme von 2,6 Prozent zurück.

Michele Blasucci, Gründer und CEO von Startups.ch, erläuterte die stagnierenden Gründungszahlen in der Nordwestschweiz durch den starken Schweizer Franken und die schrumpfende deutsche Wirtschaft, die eng mit der Region verknüpft ist.

GmbH bleibt die bevorzugte Unternehmensform

Ein erfreuliches Bild zeigt sich hingegen in der Romandie, wo die Zahl der neu gegründeten Firmen im Jahr 2024 um 6,4 Prozent gestiegen ist. Die beliebteste Unternehmensform bleibt die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung), die wegen ihrer beschränkten Haftung und des kalkulierbaren Risikos besonders attraktiv für Gründer ist. Das Einzelunternehmen macht 26 Prozent aus, während die Aktiengesellschaft 12 Prozent der Neugründungen ausmacht.

Für das Jahr 2025 wird von der Plattform aufgrund niedriger Zinsen ein weiterer Anstieg der Firmengründungen in der Schweiz prognostiziert. Zudem wird der Trend zur Gründung eines eigenen Unternehmens in der Schweiz zunehmend relevanter. Ob diese Faktoren dem Gründungsmarkt in der Nordwestschweiz Auftrieb geben werden, bleibt abzuwarten.