Bernmobil: Entschuldigung für Schnee-Chaos und harsche Kritik an Autofahrern
2024-11-25
Autor: Simon
Einleitung
Marieke Kruit (SP) hat die Berner Gemeinderatswahlen mit Bravour gewonnen. Doch das Schneechaos in den Tagen zuvor stellte die Stadt und insbesondere Bernmobil, wo sie als Verwaltungsrätin tätig ist, vor große Herausforderungen. Die stadteigenen Verkehrsbetriebe mussten sich für den umfangreichsten Ausfall der letzten Jahre entschuldigen.
Schnee-Chaos und Reaktionen
Der massive Schneefall am Donnerstag stellte Bernmobil vor eine der größten Herausforderungen der letzten Jahrzehnten. In einer offiziellen Mitteilung bedauerten die Verantwortlichen, dass der gesamte Betrieb über Stunden hinweg eingestellt werden musste und auch an Freitag und Samstag stark beeinträchtigt blieb. "Was uns am meisten geschmerzt hat, ist, dass wir die Fahrgäste genau dann im Stich lassen mussten, als sie uns am dringendsten gebraucht haben", heißt es weiter.
Probleme im Betriebsablauf
Neben den betrieblichen Problemen hatte Bernmobil auch mit einem Zusammenbruch des Fahrgastinformationssystems zu kämpfen, was die Lage zusätzlich verschärfte. Die Website und die Apps konnten keine genauen Informationen bereitstellen, während die Nutzer nur spärliche Updates über soziale Medien erhielten. Chaos herrschte zudem in der Leitstelle und der Fahrzeugdisposition, was es erschwerte, schnelle Entscheidungen zur Sicherheit der Mitarbeitenden und Fahrgäste zu treffen.
Individualverkehr und dessen Auswirkungen
Ein zentrales Problem, das während des Schneekolls auftrat, war der hohe Anteil des Individualverkehrs. "Die Autos verstopfen die Straßen, blockieren unsere Trams und Busse und behindern den Winterdienst, der den Schnee räumen soll", erläuterte Bernmobil. Oft pressten Fahrzeuge den Schnee so fest, dass sich eine harte Eisdecke bildete, die nur mit erheblichem Aufwand entfernt werden konnte.
Unzureichende Ausrüstung
Zudem vermisste Bernmobil in dieser Krise die geeigneten Schneeketten für ihre Busse. Im Gegensatz zu früheren Jahren waren sie nicht in der Lage, kleinere Busse mit Schneeketten auszustatten, was die Aufrechterhaltung eines Grundangebots auf wichtigen Linien wie nach Köniz-Schliern oder Ostermundigen-Rüti erschwerte. Eine Nachfrage beim Gemeinderat hatte bereits Anfang 2023 ergeben, dass man keine Schneeketten mehr besitze, was die Verantwortlichen überraschte.
Montageproblematik der Schneeketten
Bernmobil musste einräumen, dass die Montage von Schneeketten an allen 160 Bussen zu zeitaufwendig und personalintensiv wäre. Dagegen setzte der RBS, der ebenfalls Busse betreibt, erfolgreich Schneeketten ein und konnte einige Linien trotz der widrigen Bedingungen aufrechterhalten. Beispielsweise war am Donnerstagabend ein RBS-Bus auf den Linien 46 und 47 in Bolligen unterwegs.
Zukunftsausblick und nötige Maßnahmen
Der Vorfall hat nicht nur Fragen zum Winterdienst und den erforderlichen Ressourcen aufgeworfen, sondern auch zur Notwendigkeit einer Optimierung der betrieblichen Abläufe bei Bernmobil. Die Stadtbevölkerung und die Fahrgäste erwarten eine umfassende Analyse des Vorfalls und die Umsetzung von Maßnahmen, um zukünftige Engpässe zu vermeiden.
Schlussfolgerung und Ausblick
Was wird Bernmobil nun unternehmen, um sicherzustellen, dass die Fahrgäste nicht erneut im Winterchaos im Stich gelassen werden? Die Diskussionen über die notwendigen Änderungen und Investitionen sind in vollem Gange. Die Leute in Bern sind gespannt auf die Antworten.