Die Ernüchterung über die Black-Friday-Angebote in der Schweiz wächst. Konsumenten sind unzufrieden und wünschen sich die spektakulären Rabatte zurück, die einst für Aufregung sorgten. Eine aktuelle Umfrage von Demoscope zeigt, dass nur sieben Prozent der Befragten mit den Angeboten vollständig zufrieden sind, während ein Drittel sie als wenig attraktiv empfindet. Viele Erinnerungen wecken nostalgische Gefühle: Die goldenen Zeiten mit drastischen Preisnachlässen scheinen vorbei zu sein.

Leuchtturm-Angebote in der Krise

Die verlockenden Rabatte wie halber Preis für Tankfüllungen oder 50 Prozent auf Smartphones sind rar geworden. Händler setzen verstärkt auf kalkulierte Rabattaktionen anstelle von echten Schnäppchen, erklärt Julian Zrotz von der Verkaufsplattform Blackfridaydeals.ch. Aufgrund eines sinkenden Wettbewerbsdrucks, bedingt durch den Rückzug einiger Anbieter, ist die Attraktivität der Deals zusätzlich gesunken.

Für den Schweizer Non-Food-Handel wird ein Umsatz von 470 Millionen Franken prognostiziert, was einen Rückgang von 20 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Während der stationäre Handel leidet, zeigt der Onlinehandel leichte Zuwächse.

Nachhaltigkeit und bewusster Konsum im Fokus

Inmitten der Rabattjagd gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. 28 Prozent der Befragten achten darauf, dass sie nachhaltige Produkte kaufen, während 33 Prozent wenigstens teilweise auf Nachhaltigkeitsaspekte Rücksicht nehmen. Unternehmen reagieren auf diese Entwicklung: So bietet Ikea während seiner „Buyback Weeks“ doppelte Rückgabewerte für alte Möbel an und die Modemarke Freitag schließt ihren Onlineshop am Black Friday, um ein Zeichen für bewusstes Einkaufen zu setzen.

Tipps für Schnäppchenjäger

Um umweltbewusst und sparsam gleichzeitig zu sein, lohnt sich ein Blick auf EOL-Produkte (End of Life) oder Lagerbestände, die häufig stark reduziert angeboten werden. Diese Praktiken zeigen, dass sich Nachhaltigkeit und Sparen nicht ausschließen müssen.

Sind die Zeiten für wahre Schnäppchen vorbei? Oder gibt es vielleicht doch noch Hoffnung für Konsumenten, die auf der Suche nach dem besten Angebot sind? Schauen wir mal, wie sich die Black-Friday-Woche weiterentwickelt!