Börsentag: Dollar steigt und Kursgewinne im DAX trotz geopolitischer Spannungen
2024-11-20
Autor: Mia
Der US-Dollar erlebt am Vormittag einen Aufwärtstrend. Der Dollar-Index, der die US-Währung im Vergleich zu anderen wichtigen Devisen misst, stieg um 0,4 Prozent auf 106,57 Punkte. Dies folgt auf die kürzlichen Tiefststände, die in dieser Woche erreicht wurden. Die geopolitischen Spannungen, insbesondere der Ukraine-Konflikt, beeinflussen weiterhin die Märkte. Der russische Außenminister Sergej Lawrow betonte, dass Russland alles daran setzen wird, einen Atomkrieg zu verhindern, was die Märkte vorübergehend beruhigte.
In der Ukraine gab es einen bedeutenden militärischen Schritt: Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete an, dass die Ukraine erstmals russisches Territorium mit fortschrittlichen US-Raketen angegriffen hat. Dies führte zu einer unmittelbaren Reaktion Russlands, das seine Nukleardoktrin anpasste und die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen senkte. Obwohl diese Neuigkeit kurzfristig den Dollar als sicheren Hafen stärken konnte, scheinen die Märkte dennoch nervös auf weiterführende Entwicklungen zu reagieren.
Zusätzlich in den Unternehmensnachrichten: CTS Eventim ernennt Karel Dörner zum Chief Technology Officer ab 2025, um die digitale Transformation des Unternehmens voranzutreiben, während Volkswagen und die IG Metall einen Gehaltsverzicht zur Kostensenkung in Betracht ziehen, um Entlassungen und Werksschließungen zu vermeiden. Diese Maßnahmen sollten helfen, bis zu 1,5 Milliarden Euro bei den Arbeitskosten einzusparen.
Im Technology-Sektor hat Apple beim diesjährigen "Singles' Day" in China deutlich weniger iPhones verkauft als im Vorjahr, der Absatz fiel um zweistellige Prozentsätze. Dies steht im Kontext eines generellen Rückgangs der Smartphone-Verkäufe in China um neun Prozent, bedingt durch sinkende Konjunktur. Ein Lichtblick könnte Huawei sein, das mit neuen Modelle an dieser negativen Entwicklung vorbeizukommen scheint.
Auf europäischer Ebene äußert die EZB Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität im Euroraum aufgrund schwachem Wirtschaftswachstum und zunehmenden Handelskonflikten. Vizepräsident Luis de Guindos stellt fest, dass geopolitische Risiken und Spannungen im Welthandel die Finanzmärkte empfindlicher für plötzliche Kurskorrekturen machen könnten.
In den DAX-Kursen zeigt sich ein gemischtes Bild. Während Airbus um 1,5 Prozent zulegte, danken Analysten eventuelle Engpässe in der Triebwerksversorgung und die Unsicherheit bezüglich der Ukraine-Situation für ständige Schwankungen. Der DAX gewann 0,5 Prozent auf 19.152 Punkte, nachdem er in den Tagen zuvor unter die 19.000er Marke gefallen war.
Die Anleger sind jedoch angespannt und blicken auf wichtige Quartalszahlen von Nvidia, der wertvollsten Firma der Welt, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Analysten sind neugierig auf die Nachfrage nach Chips und die Beständigkeit des KI-Booms. Zudem zeigen die Märkte in Japan gemischte Ergebnisse, wobei der Nikkei um 0,5 Prozent fiel.
Insgesamt sind die Märkte aufgrund extremer geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten einer hohen Volatilität ausgesetzt. Die kommenden Tage könnten entscheidend für eine Stabilisierung oder weitere Turbulenzen in den Märkten sein.