Geschäft

Boss gefeuert – Krisenstimmung bei Migros Zürich

2024-10-09

Autor: Emma

Die Genossenschaft Migros Zürich, die größte im Verbund des Orangen Riesen, steht im Mittelpunkt einer schwerwiegenden Unternehmenskrise. Besonders alarmierend ist die jüngste Entlassung des erfolgreichen Managers Markus Laenzlinger. Dieser hatte die Billigkette Migrolino zu einem der wenigen Erfolgsprojekte des Unternehmens gemacht, wurde jedoch laut seinem LinkedIn-Profil aus dem Verwaltungsrat geworfen.

Christian Biland, Präsident von Migros Zürich, war der Entscheidungsgeber hinter diesem plötzlichen Rücktritt. Laenzlinger, der kurz vor seiner „ordentlichen“ Pensionierung in den Verwaltungsrat berufen wurde, konnte offenbar nicht überzeugen. Der offizielle Grund für seine Entlassung ist, dass er Präsident der US-Sandwichkette Subway ist und Pläne hat, diese in der Schweiz auszubauen.

Er wird nun durch Isabel Baumgart ersetzt, eine Unternehmensberaterin aus Deutschland. Baumgart war zuvor eine Schlüsselfigur bei der Pfäffiker Retail Capital Partners, die in der Vergangenheit lukrative Aufträge von Migros erhalten hat. Ihre Kontroversen sind bekannt, da sie eng mit Dieter Berninghaus verbunden war, dem langjährigen Handelschef des Migros Genossenschafts Bunds, der nach seiner Zeit bei Migros in den Dienste von René Benko wechselte, wo er bedeutende Geschäfte abschloss.

Zusätzlich zur internen Umstrukturierung sieht sich die Migros Zürich in einer finanziellen Krise. Laut interner Quellen könnte das Unternehmen im laufenden Jahr durch seine deutsche Bio-Tochter Tegut einen Verlust von rund 90 Millionen Euro hinnehmen. Hinzu kommen voraussichtlich weitere 20 bis 30 Millionen Euro Verluste im Stammgeschäft, was die Gesamtsumme auf über 110 Millionen Euro ansteigen lassen könnte.

Das Management um CEO Mario Irminger, welches sich ein operatives Gewinnplus für 2024 auf die Fahnen geschrieben hat, steht nun unter enormem Druck, diese trendige Abwärtsspirale zu stoppen. Eine Sprecherin des Unternehmens gab an: „Wir legen unterjährig keine Geschäftszahlen offen. Unsere Abschlusszahlen werden wir wie gewohnt im Frühjahr 2025 veröffentlichen.“

Die Situation bei Migros Zürich könnte sich also schnell zu einem Annus horribilis entwickeln – einen noch nie dagewesenen Albtraum für die traditionsreiche Genossenschaft. Was sind die nächsten Schritte, um diese Krise abzuwenden? Bleiben Sie dran für weitere spannende Entwicklungen!