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Bosse unter Druck: Inszenierung im UBS-Hauptquartier – Ein Blick hinter die Kulissen

2024-11-26

Autor: Lukas

Letzten Donnerstag hatte das UBS-Headquarter in Zürich einen besonderen Auftritt, der sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Passanten gut ankam.

In der berühmten Schalterhalle am Hauptsitz an der Bahnhofstrasse wurden Jung und Alt mit köstlicher Suppe und erfrischendem Punsch versorgt. Ein herzliches Willkommen, das schnell Sympathiepunkte sammelte.

Doch die obersten Führungskräfte in Luzern scheinen nicht gewillt zu sein, die Hauptstadler kampflos die Show stehlen zu lassen.

Um ihre Position im internen „Schönheitswettbewerb“ der UBS zu behaupten, gehen sie neue Wege. Diese Führungskräfte zwingen ihre Mitarbeiter nicht nur dazu, die eigenen „Posts“ in sozialen Medien zu liken, sondern sie gehen noch einen Schritt weiter.

„Alle aufs Foto!“ ist der Befehl, den sie bei Besuchen in ihren Filialen ausgeben. Anscheinend werden alle Mitarbeiter aufgefordert, für ein spontanes Shooting zu lächeln und den Daumen nach oben zu halten – ein Insider berichtet, dass das sogar für gekündigte Mitarbeiter gilt, die kurz vor dem Wechsel zur Konkurrenz stehen.

Markus Moll, der Leiter Privatkunden der UBS-Region Zentralschweiz, rechtfertigt diesen Druck mit der Notwendigkeit, sowohl intern als auch extern „Präsenz zu zeigen“. Diese Sichtweise hat sich unter den Luzerner Führungskräften, einschließlich Roger Suter und Daniel Cottini, durchgesetzt.

Die Botschaft, die sie verbreiten möchten, ist deutlich: „Wir werden das Powerhaus der UBS in der Schweiz“ und „Wir sind die beste Region“. Solche Aussagen sollen die Mitarbeiter dazu bringen, lautstark für ihre Abteilung einzutreten.

Allerdings sorgt diese Art der Inszenierung nicht überall für Begeisterung. Viele Mitarbeiter in der UBS-Innerschweiz fühlen sich unter Druck gesetzt, als lebendige Reklame für die Ambitionen ihrer Vorgesetzten zu agieren. Sie beklagen, dass dieses Verhalten eher dem persönlichen Aufstieg der Bosse dient als dem Wohl der Bank.

Die häufigen „Daumen hoch“-Beiträge der Führungskräfte auf ihren LinkedIn-Profilen sind mittlerweile eine Inflation geworden. In jeder Lebenslage, sei es bei Filialfeiern, Glamour-Events oder Sportveranstaltungen, wird das Zeichen gesetzt, dass es für sie nichts Besseres gibt als die UBS.

Zusammenfassend zeigen diese Praktiken nicht nur die Konkurrenz zwischen den UBS-Standorten, sondern werfen auch Fragen zur Mitarbeiterzufriedenheit auf. Die Frage bleibt: Wie lange werden die Mitarbeiter bereit sein, sich diesem Druck zu beugen? Die nächsten Monate dürften aufschlussreiche Einblicke in die wahre Stimmung unter den Angestellten der UBS geben.