
Breit gefächerte Herausforderungen: Bayerische Wasserversorger bereiten sich auf die kommende Trockenheit vor
2025-03-27
Autor: Mia
Einleitung
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklungen durch den Klimawandel sehen sich Wasserversorger in Bayern gezwungen, sich auf häufigere Dürreperioden einzustellen. Die Gewährleistung einer zuverlässigen Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung, die Landwirtschaft und die Industrie erfordert beträchtliche Investitionen. Dies verdeutlichte der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) während seiner Jahrestagung in Gunzenhausen.
Investitionsbedarf
Ein aktuelles Gutachten zeigt, dass in Deutschland rund 100 Milliarden Euro benötigt werden, um die Folgen des Klimawandels abzufangen. In der Gesamtheit beläuft sich der Investitionsbedarf auf erstaunliche 800 Milliarden Euro.
Alternde Infrastruktur
Die Notwendigkeit hoher Investitionen unterstreicht, dass viele Wasserleitungen in Bayern aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stammen und mittlerweile zahlreiche Lecks aufweisen. 'Wir beobachten einen Anstieg von Wasserrohrbrüchen', warnte Susanne Feller, Bürgermeisterin von Heidenheim und Vorsitzende des Zweckverbands Gnotzheimer Gruppe. In den letzten Jahren wurden hier 7,5 Millionen Euro investiert, um 25 Kilometer Leitungssysteme zu erneuern – dies entspricht einem Drittel des gesamten Netzwerks. Durch diese Maßnahmen konnten die Wasserverluste deutlich reduziert werden, von 15 Prozent auf nunmehr sieben Prozent.
Unterstützung für Gemeinden
Um den kommunalen Wasserversorgern unter die Arme zu greifen, unterstützt die Bayerische Staatsregierung bereits kleinere Gemeinden mit jährlichen Investitionen von etwa 200 Millionen Euro in die Wasserversorgung. Doch die Herausforderungen bleiben. Der Freistaat fördert nur Städte und Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern, was viele größere Städte ausschließt, sobald ihre Stadtwerke in Form einer GmbH organisiert sind. Der VBEW fordert daher zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten, und Umweltminister Thorsten Glauber hofft auf Gelder aus einem Sondervermögen der Bundesregierung.
Kooperation zwischen Wasserversorgern
In Ermangelung ausreichender Wasservorräte wird die Notwendigkeit von Kooperationen zwischen Wasserversorgern in Städten und ländlichen Gebieten immer dringlicher. Markus Rauh vom VBEW betont: 'Wir müssen uns gegenseitig unterstützen.' Innovative Verbundleitungen erlauben es Wasserversorgern, in Krisensituationen auf die Ressourcen ihrer Nachbarn zurückzugreifen. Ein gutes Beispiel ist die Gnotzheimer Gruppe, die seit Jahren zusammenschließt, um Wassermengen aus dem Lech nach Franken zu leiten.
Regionale Unterschiede in der Wasserversorgung
Die Wasservorräte in Bayern sind jedoch äußerst unterschiedlich verteilt. Besonders in Regionen wie Unterfranken, Oberfranken, Mittelfranken und im östlichen Bayern, wie der Hügellandschaft zwischen Neumarkt und dem Bayerischen Wald, kämpfen Haushalte bereits mit Wasserknappheit. Während in einigen abgelegenen Dörfern Brunnen austrocknen, müssen Wassertanks mit Lkw herbeigeschafft werden. Die geografischen Gegebenheiten erschweren die Vernetzung der Wasserversorgung, was die Problematik noch verschärft.
Warnsignale aus der Statistik
Ein alarmierendes Signal sendet auch die Statistik: Rund 40 Prozent der Grundwassermessstellen in Bayern verzeichnen derzeit niedrige bis sehr niedrige Wasserstände. Markus Rauh weist darauf hin, dass die Reserven im Frühjahr eigentlich auf ihren Höchstständen sein sollten, was die Besorgnis umso größer macht.
Zukunftsausblick
Die Wasserversorger erwarten daher längere Dürreperioden und plädieren für den Ausbau von Speicherkapazitäten, beispielsweise durch Hochbehälter und Wassertürme. Schließlich hat der DVGW klare Wasser-Engpass-Regionen identifiziert, deren Daten helfen sollen, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um die Wasserversorgung auch in Dürrezeiten sicherzustellen.
Fazit
Angesichts der Gefahr von noch extremeren Klimaereignissen ist es entscheidend, jetzt zu handeln. Die Wasserwirtschaft in Bayern muss sich nicht nur anpassen, sondern auch innovativ bleiben, um die Wasserversorgung für alle zu garantieren. Werden Sie Zeuge der Veränderungen und erfahren Sie, wie Technologie und Zusammenarbeit helfen können, die Wasser-Engpässe der Zukunft zu überbrücken!