Brenzlige Zeiten: EU-Delegationen setzen auf Einweg-Handys bei USA-Reisen
2025-04-21
Autor: Lukas
Grenzkontrollen in den USA: Vorsicht ist geboten
Wer plant, die USA zu besuchen, sollte sich auf strenge Kontrollen von Handys und Laptops gefasst machen. Seit dem Amtsantritt der Trump-Regierung häufen sich Berichte über solche Maßnahmen, betroffen sind insbesondere Wissenschaftler auf Konferenzen und Vertreter staatlicher Institutionen, die um den Schutz ihrer sensiblen Daten fürchten.
EU reagiert auf Sicherheitsbedenken
In dieser Woche reisen Delegationen aus zahlreichen Ländern zur Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank nach Washington. Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage haben die EU-Delegationen drastische Maßnahmen ergriffen: Sie müssen sogenannte "Burner Phones" – wegwerfbare Mobiltelefone ohne vertrauliche Daten – verwenden, um sich abzusichern. Diese Vorgehensweise war zuvor nur für Reisen nach China und in die Ukraine vorgesehen, nun gilt sie auch für die USA.
Schweiz ohne neue Weisungen, aber ebenfalls in Sorge
Die Schweiz bleibt von speziellen neuen Anweisungen unberührt, wie aus einer Stellungnahme der Bundeskanzlei hervorgeht. Dennoch müssen die Schweizer Delegationen – angeführt von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin – allgemeine Sicherheitsrichtlinien beachten. Das bedeutet etwa, dass die E-Mail-App der Bundesverwaltung vor der Einreise deinstalliert werden muss.
Praktische Herausforderungen für Bundesangestellte
Bundesangestellte berichten, dass die Umsetzung dieser Sicherheitsvorkehrungen oft mühsam ist. Während das Deinstallieren von Apps in der Regel kein Problem darstellt, kann die erneute Installation viel Zeit in Anspruch nehmen und steht im Widerspruch zur Notwendigkeit, E-Mails zügig zu beantworten.
Vertrauliche Chats unter Druck
Ein weiteres Must-Have ist, dass vor allen Auslandsreisen vertrauliche Chats, die auf Mobilgeräten gespeichert sind, gelöscht werden müssen. Zudem sollte die Threema-App für verschlüsselte Kommunikation so konfiguriert werden, dass sie nur über eine PIN zugänglich ist – Face-ID oder Fingerabdruckerkennung ist nicht ausreichend.
Diplomaten genießen Sonderprivilegien
Während EU-Delegationen sich mit diesen strengen Regeln herumschlagen müssen, bleibt Diplomaten wie Staatssekretärin für Wirtschaft, Helene Budliger Artieda, von den harten Kontrollen weitgehend verschont. Ihr persönliches Gepäck darf gemäß dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen nicht geöffnet werden, es sei denn, es gibt einen begründeten Verdacht auf verbotene Gegenstände.
Tipps für Reisende und Touristen
Wie können Geschäftsreisende und Touristen sich vor möglichen Problemen schützen? Das Bundesamt für Cybersicherheit warnte auf seiner Webseite, dass Grenzbehörden in einigen Ländern Festplatten untersuchen und sogar konfiszieren dürfen. Der Rat lautet: „Vermeiden Sie es, digitale Daten ins Ausland mitzunehmen. Wenn es nötig ist, verschlüsseln Sie vertrauliche Informationen!” Ein kluger Schritt in Zeiten hochentwickelter Überwachung.