Champions League: Trauer und eine bittere Niederlage für die Young Boys
2024-12-11
Autor: Louis
Sechs Stunden und fünfzehn Minuten vor dem Anpfiff in Stuttgart verkündeten die Young Boys in einer schweren Medienmitteilung den tragischen Tod des Sohnes des 27-jährigen Berner Stürmers Meschack Elia, der unerwartet und nach kurzer Krankheit verstarb. Der Stadionsprecher ließ um 20.59 Uhr die 60.000 Zuschauer in der MHP Arena an dieser traurigen Nachricht teilhaben und leitete eine bewegende Schweigeminute ein. Diese 22 Sekunden der Stille, in denen selbst der übliche Zwischenruf im Stadion ausblieb, machten klar, wie tief der Schmerz für die Spieler und Zuschauer war.
Während des Spiels, das emotional bereits stark belastet war, vereinbarten die Young Boys nach weiteren sechs Minuten eine rührende Geste. Lukasz Lakomy hielt ein Trikot mit der Nummer 15, Elias Nummer, in die Höhe, um dem verstorbenen Kind zu gedenken, während er wenige Augenblicke zuvor das erste Tor des Spiels erzielte.
Die erste Führung der Berner in der Champions League brachte jedoch keinen Wendepunkt in diesem Duell. Obwohl Lakomy aus rund 18 Metern und nach Zuspiel von Alan Virginius traf, entglitt den Young Boys schnell die Kontrolle über das Spiel. Der VfB Stuttgart, der zuletzt seinen Trainer gewechselt hatte, übernahm das Kommando und zeigte eindrucksvoll, wo der Hammer hängt.
Die Stuttgarter glichen in der 25. Minute aus, als Torschütze Angelo Stiller über einen Doppelpass mit Josha Vagnoman die Abwehr der Berner überwand. Trainer Sebastian Hoeness setzte dabei auf die Qualitäten des ehemaligen Berners Fabian Rieder, der in der 53. Minute das 2:1 für Stuttgart vorbereitete. Trotz zweier Abseitspfiffe, die von dem Videoschiedsrichter überprüft und letztlich ignoriert wurden, zappelte der Ball im Netz.
Rieder war nicht zu stoppen: Acht Minuten nach dem zweiten Tor trat er einen Freistoß, der vom Stuttgarter Chris Führich sicher zum 3:1 verwandelt wurde. Die Young Boys fanden keinen Weg, um ins Spiel zurückzukehren, während die Stuttgarter das Spiel bis zum Schluss dominierten. In der 68. Minute machte Yannik Keitel das 5:1 und krönte damit einen frustrierenden Abend für die Berner.
Ein weiterer Grund zur Besorgnis für die Young Boys ist nicht nur diese sechste Niederlage in der Champions League, sondern auch der emotionale Zustand der Spieler, die nach einem solch schweren Verlust auf dem Platz stehen mussten. Diese Erfahrung geht über das Spiel hinaus – sie verdeutlicht die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Bedeutung von Gemeinschaft in Zeiten des Schmerzes. Die Berner lassen sich trotz dieser herben Rückschläge nicht unterkriegen und versuchen, in der Schweizer Liga ihr Glück zu finden, während sie den schweren Tag in Stille reflektieren.