China, Indien, Thailand: Der Zollstreit in Asien und seine Folgen
2025-04-22
Autor: Luca
Geopolitisches Armdrücken in Asien
Stellen Sie sich vor, die Diplomatie ähnelt einem intensiven Armdrücken. Am Sonntag traf US-Vizepräsident J. D. Vance mit seiner Familie in Delhi ein. Zuvor war er einer der letzten Besucher von Papst Franziskus in Rom.
In Indien hatte Vance ein Treffen mit Premierminister Narendra Modi, der sich als "guter Freund" von Donald Trump sieht. Vance's Büro informierte, dass die Gespräche genutzt wurden, um ein modernes Handelsabkommen zu verhandeln, das Arbeitsplätze und Wohlstand in beiden Ländern fördern soll.
Der Kampf gegen US-Strafzölle
Ungeachtet der freundlichen Worte gibt es dunkle Wolken am Handels-Horizont. Am Montag äußerte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer, dass es an der Zeit sei, den "gravierenden Mangel an Gegenseitigkeit" in den Handelsbeziehungen mit Indien zu beheben. Die Frage bleibt, wie stabil die Freundschaft zwischen Delhi und Washington tatsächlich ist.
Länder suchen Auswege
Ende letzten Monats berichtete Greer, dass rund 50 Länder sich mit ihm in Verbindung gesetzt hatten, um über die hohen Strafzölle Trumps zu diskutieren. Japan denkt über eine Erhöhung von Soja- und Reisimporten nach, während Indonesien plant, US-Lebensmittel und Rohstoffe aufzuwerten.
Indien unter Beschuss
Indien hingegen plant, die Zölle auf über die Hälfte aller US-Importe zu senken. Trump bezeichnete Indien als "Zollmissbraucher" und "Zollkönig" – eine Aussage, die nicht ganz unberechtigt ist. Bis zur Frist für die Zollerhöhungen möchte Indien ein Handelsabkommen erreichen, um den Warenfluss zu erleichtern.
Chinas Reaktion und Thailands Zurückhaltung
Inmitten dieser geopolitischen Spannungen unternahm Chinas Präsident Xi Jinping eine Rundreise durch Vietnam, Malaysia und Kambodscha, um seine Handelsbeziehungen zu stärken. Gleichzeitig warnte Peking vor Maßnahmen gegen Länder, die Abkommen auf Kosten Chinas schließen.
Als direkte Antwort auf Chinas diplomatische Offensive verschob Thailands Premierministerin Paetongtarn Shinawatra die Gespräche über Zölle mit den USA, um "wichtige Fragen" zu klären.
Ein kompliziertes Handelsgefüge
Die USA waren 2022 Thailands größter Exportmarkt mit einem Anteil von 18,3 Prozent, während China der wichtigste Handelspartner bleibt. Ähnliches gilt auch für die Philippinen, Vietnam und Indonesien. Es könnte deutlich mehr als nur Familienbesuche des Vizepräsidenten benötigen, um in diesem Handelskrieg gegen China erfolgreich zu sein.