Chirurg infiziert sich während einer Operation mit Krebs – Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel!
2025-01-05
Autor: Lara
Ein schockierender und äußerst seltener Vorfall beschäftigt die medizinische Forschung: Ein 53-jähriger Chirurg aus Deutschland hat sich bei einer Operation tatsächlich mit Krebszellen angesteckt, die er zuvor bei einem Patienten entfernt hatte. Dies geschah im Jahr 1996, als der Arzt ein pleomorphes undifferenziertes Sarkom (PUS) aus dem Unterleib eines 32-jährigen Mannes entfernte. Trotz einer zunächst erfolgreichen Operation verstarb der Patient an Komplikationen.
Fünf Monate später bemerkte der Chirurg eine schmerzhafte Schwellung an seiner Hand. Nach umfangreichen Untersuchungen stellte sich heraus, dass er sich durch eine offene Wunde bei der Behandlung des Patienten mit denselben Tumorzellen infiziert hatte. Diese Krebszellen konnten im Körper des Arztes weiter wachsen, was den Forschern Rätsel aufgab.
Die Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, zeigt, dass eine direkte Krebsübertragung zwischen Menschen extrem selten ist. Normalerweise löst der Eingriff eine immunologische Abwehrreaktion aus, die das transplantierte Gewebe abstößt. In diesem Fall entwickelte sich jedoch eine „intensive Entzündungsreaktion“ im Gewebe um den Tumor, ohne dass das Immunsystem des Arztes die Krebszellen erfolgreich abwehren konnte. Dies deutet darauf hin, dass die Tumorzellen in der Lage waren, die Immunabwehr zu unterlaufen.
Experten warnen, dass solche Fälle außergewöhnlich sind und nur in sporadischen Berichten dokumentiert werden. Laut dem Krebsinformationsdienst ist eine Übertragung von Krebs zwischen Personen selten und, anders als bei bakteriellen oder viralen Infektionen, überleben Krebszellen in der Regel nicht außerhalb des menschlichen Körpers. In den letzten 150 Jahren gibt es nur eine Handvoll dokumentierter Fälle, in denen Krebszellen erfolgreich auf andere Menschen übertragen wurden – allesamt durch chirurgische Eingriffe.
Zusätzlich gibt es Zusammenhänge zwischen bestimmten Virusinfektionen und einer erhöhten Krebsrate im Mund- und Rachenbereich. Mit diesen Erkenntnissen könnten neuartige Ansätze zur Krebsprävention und -behandlung entstehen.
Zusammenfassend bleibt der Fall des Chirurgen ein faszinierendes, aber beunruhigendes Beispiel für die Komplexität von Krebs und der menschlichen Immunabwehr. Was genau bei dieser seltsamen Infektion geschah, bleibt weiterhin ein ungelöstes Rätsel der medizinischen Wissenschaft.