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Christian Witzig: Vom Schlaf zur Nationalmannschaft – Ein unerwarteter Anruf von Murat Yakin

2024-10-07

Autor: Alina

Die ersten Worte des neuen Schweizer Nationalspielers Christian Witzig über seinen ersten Kontakt mit Nationaltrainer Murat Yakin sind irgendwie komisch und zugleich beeindruckend. "Ich habe noch geschlafen, als Murat Yakin anrief", gesteht der Offensivspieler. Nach dem Aufwachen und dem Blick auf das Handy habe er sich, so sagt er, aufs WC verkrochen, denn er war überwältigt, als er realisierte, worum es ging. Dieser unerwartete Anruf kam letzten Donnerstag, während Witzig sich mit dem FC St. Gallen in Belgien auf ein Conference-League-Spiel gegen Brügge vorbereitete.

Obwohl das Spiel mit einer 2:6-Niederlage endete, war Witzig überglücklich über die Nominierung für die Nationalmannschaft. "Ich habe nicht mit einem Aufgebot gerechnet und war begeistert, im Teamhotel anzukommen", sagt er und vermittelt damit seine jugendliche Begeisterung und seinen Wunsch, sich dem Team anzupassen.

Der bescheidene Witzig möchte keinen Druck verspüren, sich sofort im Nationalteam festspielen zu müssen. Er plant, von den erfahrenen Spielern zu lernen und sich weiterzuentwickeln, während er gleichzeitig seine bisherigen Leistungen mit St. Gallen fortsetzt. Diese Einstellung zeigt, dass er fokussiert und realistisch bleibt – Eigenschaften, die eventuell auch auf seine Erziehung als Pfarrersohn zurückzuführen sind.

Die Schweizer Nationalmannschaft steht aktuell vor der Herausforderung, ihren Fehlstart in die Nations League (zwei Niederlagen gegen Dänemark und Spanien) zu überwinden. In den nächsten Spielen gegen Serbien und erneut Dänemark müssen die verbliebenen erfahrenen Spieler wie Manuel Akanji, Ricardo Rodriguez, Remo Freuler, Breel Embolo und Kapitän Granit Xhaka Führungsstärke zeigen, besonders nachdem die Teamstützen Shaqiri, Sommer und Schär zurückgetreten sind.

Besonders Granit Xhaka wird im bevorstehenden Spiel am Samstag in Serbien im Mittelpunkt stehen. Als Spieler mit kosovo-albanischen Wurzeln könnte er im von Kosovo feindlich gesinnten Serbien Anfeindungen ausgesetzt sein. Nationaltrainer Pierluigi Tami betont: "Klar werden wir mit ihm darüber sprechen, aber ich sehe keine Probleme seinerseits. Das Sicherheitskonzept in Serbien haben wir genau geprüft und wir vertrauen darauf, dass es funktioniert."

Insgesamt steht die Schweizer Nationalmannschaft vor einem wichtigen Umbruch, und Witzig könnte eine erfrischende Ergänzung darstellen.