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Das Aus für die letzte Metzgerei in Goldach: Nach 55 Jahren ist Schluss!

2024-10-08

Autor: Nina

Eine Ära endet in der kleinen Gemeinde Goldach im Kanton St. Gallen. Nach 55 Jahren schließt die einzige Metzgerei des Dorfes ihre Türen, und damit verliert die Gemeinde nicht nur ein Geschäft, sondern ein Stück Heimat.

Die Inhaber, Franz und Doris Jung, haben sich dazu entschlossen, in den Ruhestand zu gehen, jedoch ohne einen Nachfolger zu finden. Diese Entscheidung markiert das Ende eines Traditionsbetriebs, der sich über Jahrzehnte hinweg gegen die großen Einzelhandelsketten wie Migros und Coop behaupten konnte. Viele Dorfbewohner sind traurig über den Verlust, da die Metzgerei eine zentrale Rolle im sozialen und kulinarischen Leben der Gemeinde spielte.

Die Metzgerei, die 1989 von Jung und seiner Frau übernommen wurde, war nicht nur für frisches Fleisch bekannt, sondern bot auch einen beliebten Catering-Service an, der sowohl kleine Feiern als auch große Anlässe versorgte. Besonders geschätzt war der Mittagstisch für die Schulkinder, der direkt am Schulhaus zubereitet wurde.

Besonders bemerkenswert ist die Treue der Stammkundschaft: Die älteste Kundin ist stolze 100 Jahre alt! Franz und Doris Jung haben angekündigt, dass sie für einige ihrer treuen Kunden den Service aufrechterhalten möchten, um weiterhin Mittagessen vorzukochen. „Für diese Kunden wollten wir über unseren Ruhestand hinaus noch da sein“, erklären sie bewegend.

Die Schließung der Metzgerei erinnert auch an die Herausforderungen, vor denen viele traditionelle Geschäfte heute stehen. Es ist ein klarer Hinweis darauf, wie schwierig es für kleine Betriebe ist, in einem von großen Lebensmittelkonzernen dominierten Markt zu überleben. Die Gemeinde Goldach wird zweifellos einen Teil ihrer Identität verlieren, und es bleibt zu hoffen, dass neue Initiativen entstehen, um das lokale Gewerbe zu fördern und die Traditionen am Leben zu erhalten.