Geschäft

Das Schweizerkreuz weg vom Erfolgsschuh: On steht unter Druck

2025-03-28

Autor: Simon

Die Schweizer Laufschuhfirma On hat in den letzten Jahren ein fulminantes Wachstum erlebt. Mit einem Umsatz von 2.3 Milliarden Franken im Jahr 2024 sichert sich das erst 2010 in Zürich gegründete Unternehmen einen Platz unter den großen Playern der Branche. Mit Tennislegende Roger Federer als Investor und Markenbotschafter kann man kaum glauben, dass es mehr Schweiz in einem Unternehmen geben könnte.

Doch trotz des beeindruckenden Wachstums konzentriert sich On zunehmend auf den US-Markt, wo fast 60 Prozent des Umsatzes generiert werden. Hier wird das Schweizer Wappen auf dem in Zusammenarbeit mit Federer kreierten Schuh „The Roger“ sichtbar – mit dem Zusatz „Swiss Engineering“. Ironischerweise wird dieser Schuh aber in Asien produziert, was in der Schweiz für Kontroversen sorgt.

„Das Schweizerkreuz muss weg vom Schuh“, fordert David Stärkle, Direktor des Vereins Swissness Enforcement. Der Verein setzt sich dafür ein, die nationalen Swissness-Regeln international durchzusetzen, und legt besonderen Fokus auf Produkte, die, obwohl sie mit dem Schweizer Wappen versehen sind, nicht in der Schweiz hergestellt werden. Diese Regeln, die seit 2017 gelten, verlangen, dass mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten eines Industrieprodukts in der Schweiz anfallen.

Doch das sei bei On nicht der Fall, kritisiert Stärkle. Der Schuh werde in Fernost gefertigt, während nur ein Drittel der 3000 Mitarbeiter in der Schweiz angestellt ist, hauptsächlich in Bereichen wie Forschung und Design. Die Produktionskosten von rund 20 Franken stehen im krassen Gegensatz zu den Verkaufspreisen von über 150 Franken, was On enorme Gewinnmargen sichert.

Zusätzlich zu diesem Vorteil erfahren Schweizer Unternehmen durch die Herkunftsbezeichnung eine signifikante Preisprämie, die laut dem Verband jährlich über 7 Milliarden Franken beträgt. Diese Prämie schützt nicht nur die Image der Schweiz, sondern sorgt auch dafür, dass Konsumenten nicht irregeführt werden. Thomas Früh, Präsident des Schweizerischen Kosmetikverbands und Mitglied der Swissness-Vereinigung, betont die Notwendigkeit, sowohl die Marke Schweiz als auch deren hohen Standards zu verteidigen.

„Es ist bedauerlich, dass wir gegen eine Schweizer Firma vorgehen müssen, aber es gibt schließlich auch Übeltäter im In- und Ausland“, erklärt Früh. Die Situation am Markt bleibt angespannt, und der Swissness Enforcement Verein plant rechtliche Schritte gegen On, um sicherzustellen, dass das Swissness-Gesetz konsequent umgesetzt wird. Was bedeutet das für die Zukunft von On? Könnte der Erfolg des Unternehmens gefährdet sein, wenn es zu einer gesetzlichen Herausforderung kommt? Halten Sie sich bereit für mögliche Entwicklungen.