Gesundheit

Demenz-Risiko: Tagesmüdigkeit kann das Risiko verdreifachen!

2024-11-20

Autor: Noah

Eine bahnbrechende Forschung zeigt alarmierende Ergebnisse im Zusammenhang mit Demenz und Schlaf. Forscher aus den USA haben festgestellt, dass übermäßige Tagesmüdigkeit und fehlende Begeisterung nicht nur lästige Symptome sind, sondern ernsthafte Warnsignale für ein erhöhtes Demenzrisiko darstellen.

Der Wunsch, geistig fit ins hohe Alter zu gelangen, ist weit verbreitet. Doch viele Menschen übersehen die entscheidende Rolle, die Schlafqualität dabei spielt. Studien belegen, dass übermäßige Müdigkeit am Tag weit mehr ist als nur eine Unannehmlichkeit – sie kann der Vorbote einer schwerwiegenden Erkrankung sein. Das sogenannte motorisch-kognitive Risikosyndrom (MCR) fungiert wie ein gelbes Ampellicht auf dem Weg zur Demenz. Es ist ein erstes Warnsignal für eine mögliche spätere Erkrankung. Betroffene zeigen häufig eine reduzierte Gehgeschwindigkeit, Gedächtnisprobleme und Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit. Obwohl sie noch keine Demenz haben, befindet sich ihr Risiko, an dieser neurologischen Erkrankung zu erkranken, deutlich erhöht.

Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Victoire Leroy vom Albert Einstein College of Medicine in der Bronx hat in ihrer aktuellen Studie zwei zentrale Symptome identifiziert: erstens die tagsüber auftretende übermäßige Schläfrigkeit und zweitens die reduzierte Begeisterung für alltägliche Aktivitäten. Mithilfe des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) untersuchten die Wissenschaftler den Schlaf von 445 Teilnehmern, die im Durchschnitt 76 Jahre alt waren. Die Ergebnisse sind alarmierend: Personen, die tagsüber übermäßig müde sind, haben ein dreimal höheres Risiko, das Motor-kognitive Risikosyndrom zu entwickeln.

Das Forscherteam folgt damit einem klaren Trend: 35,5 Prozent jener, die unter diesen Symptomen litten, entwickelten innerhalb von drei Jahren MCR, während nur 6,7 Prozent der Menschen ohne Symptome betroffen waren. Danach zeigt sich ein weiteres besorgniserregendes Muster – diejenigen mit MCR haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko, später an Demenz zu erkranken. Die Autoren der Studie betonen, dass frühe Interventionen essenziell sind, um die Progression dieser Erkrankung zu verlangsamen. Ein frühes Erkennen der Beziehung zwischen Schlafstörungen und MCR-Risiko könnte der Schlüssel zur Prävention sein.

Die Studie beleuchtet zudem einen weniger beachteten Fakt: Schlafstörungen könnten einen direkten Einfluss auf die Ansammlung von Neurotoxinen im Gehirn haben. Diese Stoffe stehen in Verbindung mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer. Wer langfristige Veränderungen in seinem Schlafverhalten bemerkt, sollte dringend einen Facharzt aufsuchen.

In Deutschland sind nicht nur diese medizinischen Erkenntnisse von Bedeutung – die Zahl der Demenzkranken steigt rasant an. Bis zum Jahr 2050 könnte die Anzahl der Menschen über 65 Jahren, die unter Demenz leiden, um 50 Prozent steigen. Daten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zeigen, dass im Jahr 2022 bereits 1,8 Millionen Menschen an Demenz litten. Diese alarmierenden Statistiken verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen und präventiver Maßnahmen.

Die Rahmenbedingungen sind jedoch nicht perfekt: Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind aufgrund der Selbsteinschätzung der Probanden anzusehen. Objektive Messungen, wie sie in einem Schlaflabor erfolgen könnten, fehlen hier.

Letztlich wirft diese Studie ein neues Licht auf das Zusammenspiel zwischen Schlaf und kognitiven Erkrankungen. Jede Person, die anhaltende Schlafprobleme oder erhöhte Tagesmüdigkeit verspürt, sollte diese Warnzeichen ernst nehmen und gegebenenfalls therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, um ihre kognitive Gesundheit im Alter zu bewahren!