Demenz: Wie lange kann man nach der Diagnose wirklich leben?
2025-01-10
Autor: Louis
Weltweit leiden 55 Millionen Menschen an Demenz, und jährlich kommen zehn Millionen neue Fälle hinzu. Doch wie lange haben Betroffene nach einer solchen Diagnose noch zu leben?
Die Diagnose Demenz ist für viele eine schockierende Nachricht. Prognosen deuten darauf hin, dass die Zahl der Erkrankten bis zum Jahr 2050 auf nahezu 140 Millionen steigen könnte. Aber wie sieht die Realität für die Patienten aus, wenn sie mit dieser Diagnose konfrontiert werden?
Niederländische Forscher haben sich mit dieser Frage in einer umfassenden Analyse beschäftigt. Sie werteten 261 Studien aus, in die Daten von über 5,5 Millionen Menschen einflossen. Diese Daten stammen aus Veröffentlichungen, die zwischen 1984 und 2024 veröffentlicht wurden, und zeigen deutliche Unterschiede in der Überlebenszeit nach der Diagnose Demenz.
Im Durchschnitt bleibt den Betroffenen noch etwa fünf Jahre. Etwa die Hälfte der Patienten überlebt die Diagnose Demenz für diesen Zeitraum. Allerdings variieren die Lebensjahre stark, abhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht und Art der Demenz.
Die gute Nachricht ist, dass 90 Prozent der Demenzpatienten ein Jahr nach der Diagnose noch leben. Doch die Prognose wird schnell schlechter: Nach zehn Jahren liegt die Überlebenschance nur noch bei 21 Prozent.
Ein interessanter Aspekt der Studie ist, dass Frauen tendenziell länger leben als Männer. Mit einer Demenzdiagnose im Alter von 65 Jahren leben Frauen im Durchschnitt noch etwa acht Jahre, während Männer nur 5,7 Jahre erreichen. Bei Patienten, die zu einem späteren Zeitpunkt, etwa mit 82 Jahren, diagnostiziert werden, beträgt die verbleibende Lebenszeit für Männer durchschnittlich nur 2,2 Jahre, während Frauen im Schnitt 4,5 Jahre leben können.
Zusätzlich zeigten die Ergebnisse, dass die Lebenserwartung bei der asiatischen Bevölkerung tendenziell höher ist als bei Europäern oder Amerikanern. Trotz dieser Unterschiede ist es wichtig zu betonen, dass eine Demenzdiagnose die Lebenszeit erheblich verkürzt. Eine Diagnose im Alter von 65 Jahren kann zu einem Verlust von bis zu 13 Lebensjahren führen.
In einer Welt, in der immer mehr Menschen an Demenz erkranken, ist es essenziell, sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Angehörigen, die verschiedenen Perspektiven und Prognosen zu verstehen. Wissen ist Macht – und diese Erkenntnisse könnten Hoffnung und Orientierung bieten.