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Der Albtraum der häuslichen Pflege: Frau M. und ihr verzweifelter Kampf gegen HomeInstead

2024-10-07

Autor: Emma

Die Versprechungen von HomeInstead schienen verlockend: Liebevolle Betreuung, professionelle Pflege und finanzielle Entlastung klangen wie der ideale Ausweg für Frau M., die nach einem Schlaganfall ihres Mannes dringend Hilfe benötigte. Doch die Realität entpuppte sich als Albtraum, als sie im September 2023 mit einer schweren Situation konfrontiert wurde.

Nach der Diagnose ihres Mannes, der unter schweren neuropsychologischen Störungen, Gedächtnislücken und einer Restaphasie litt, suchte Frau M. nach Optionen, die ihm ein Leben in vertrauter Umgebung ermöglichen würden. Die Empfehlung einer Reha-Klinik, ihn in ein betreutes Wohnheim zu bringen, kam für sie nicht in Frage. Stattdessen kontaktierte sie im März 2024 HomeInstead, in der Hoffnung, die gewünschte Unterstützung zu finden.

HomeInstead, ein Anbieter für häusliche Pflege, hat sich auf dem Markt mit dem Versprechen etabliert, qualitativ hochwertige Betreuung in den eigenen vier Wänden anzubieten. Doch schon bald bemerkte Frau M. eine Vielzahl von Problemen. Der vereinbarte Kennenlerntermin mit der Pflegekraft wurde am Vorabend abgesagt, und als die Pflege endlich begann, zeigte sich, dass die Betreuungskräfte unzuverlässig waren und teilweise kein Deutsch sprachen – eine fatale Wende für ihren Mann, der nach dem Schlaganfall an Aphasie leidet.

„Die versprochene, qualifizierte Pflege war nicht existent“, so Frau M. Die Pflegekräfte wechselten häufig und arbeiteten oft unvorbereitet. Die Kosten, die HomeInstead zunächst als größtenteils erstattungsfähig durch die Krankenkasse bezeichnet hatte, entpuppten sich als enorm – die erste Rechnung über 2.200 Franken kam unverhofft und war nicht erstattungsfähig. Trotz ihrer Beschwerden versprach HomeInstead lediglich, dass es sich um ein Missverständnis handele.

Doch die Probleme hörten damit nicht auf. Im Juli erhielt sie eine Rechnung über 10.000 Franken, und während der finanziellen Belastung durch die Pflege ihres Mannes verlor sie auch noch ihren Job bei einer Bank. Die finanzielle Notlage drohte, ihre Existenz zu gefährden. Frau M. kämpfte verzweifelt mit den hohen Rechnungen und dem Verlust ihres Einkommens.

Als sie die zuständige Betreuerin kontaktierte, war diese plötzlich nicht mehr zuständig, und die gesamte Kommunikationskette innerhalb des Unternehmens schien zusammengebrochen zu sein. Enttäuschung und Verzweiflung machten sich breit, da niemand sich verantwortlich zeigte. Dies führte dazu, dass Frau M. und ihr Ehemann sich wie Pingpongbälle zwischen den Zuständigen hin- und hergeschoben fühlten, ohne eine Lösung für ihre Situation zu finden.

Im September, als die Situation noch verzweifelter wurde, erhielt Frau M. die nächste Rechnung über 6.000 Franken. In einer letzten Hoffnung auf Klärung kontaktierte sie den Hauptsitz, erhielt jedoch lediglich die Kündigung ihres Vertrages innerhalb einer Stunde, ohne eine Erklärung oder Unterstützung zu erhalten.

HomeInstead versuchte sich damit zu rechtfertigen, dass die Kündigung auf die Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitenden zurückzuführen sei, während Frau M. sich in einem emotionalen und physischen Notfall allein gelassen fühlte. "Es ist unmenschlich, in einer solch kritischen Situation fallen gelassen zu werden", erklärte sie.

Dieses erschreckende Beispiel wirft viele Fragen auf. Wie viele andere Familien durchleben ähnliche Schicksale in einer Branche, die dringend bessere Standards und mehr Transparenz braucht? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um sicherzustellen, dass solche tragischen Erfahrungen nicht zur Norm werden?

Frau M. steht nun vor den Herausforderungen, die Pflege ihres Mannes zu organisieren, während sie gleichzeitig über den Verkauf ihres Eigentums nachdenken muss, um die notwendigen finanziellen Mittel zu beschaffen. Die Versprechen von HomeInstead haben nicht nur ihre finanziellen Reserven aufgebraucht, sondern auch die Hoffnung auf eine echte Unterstützung in einer der härtesten Zeiten ihres Lebens zerstört.

Es bleibt zu hoffen, dass solche Fälle nicht unbeachtet bleiben und ernsthafte Reformen in der häuslichen Pflege zur Verbesserung der Situation für unzählige betroffene Familien führen.