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Der geheimnisvolle Vulkan, der den Klimawandel auslöste, endlich enttarnt!

2025-01-04

Autor: Simon

Ein beeindruckender Vulkanausbruch im Jahr 1831, der die Erde spürbar abkühlte, wurde nun einem Vulkan auf der abgelegenen russischen Insel Simuschir im Nordwestpazifik zugeordnet. Der Zavaritskii-Vulkan, Teil der Kurilen-Inseln, soll damals so viel Schwefeldioxid in die Atmosphäre geschleudert haben, dass die Temperaturen auf der nördlichen Halbkugel im Durchschnitt um etwa ein Grad Celsius sanken.

Ein internationales Forscherteam hat den Vulkan durch die Analyse von Eisbohrkernen aus Grönland identifiziert. Diese Kerne wiesen Schwefelisotope, Aschepartikel und mikroskopisch kleine Glassplitter auf, die alle von vulkanischen Aktivitäten stammen. Mit detaillierten geochemischen Analysen und modernen Computermodellen gelang es den Wissenschaftlern nachzuweisen, dass diese vulkanischen Spuren tatsächlich zum Zavaritskii-Vulkan passen. Dr. William Hutchison von der Universität St. Andrews, der die Studie leitete, sprach von einem "Heureka-Moment", als die Eisproben mit den vulkanischen Daten übereinstimmten.

Bis zu dieser Entdeckung war allgemein angenommen worden, dass der Ausbruch möglicherweise von einem tropischen Vulkan, wie dem Babuyan-Claro auf den Philippinen, verursacht wurde. Doch die hohen Schwefelkonzentrationen in Grönland deuteten eher auf eine Eruption in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel hin. Schließlich führten die Proben von den Kurilen-Inseln die Wissenschaftler zum Zavaritskii-Vulkan, dessen letzte bekannte Aktivität auf das Jahr 800 v. Chr. datiert wird. "Ich bin überrascht, dass ein Ausbruch dieser Größenordnung übersehen wurde", so Hutchison.

Dieser Ausbruch hatte nicht nur Auswirkungen auf das Klima, sondern führte auch zu Ernteausfällen und Hungersnöten in Indien, Japan und Europa. Millionen Menschen litten unter den Folgen, und Hutchison erklärte, dass es plausibel sei, dass die klimatische Abkühlung direkt zu den Ernteausfällen führte. Jedoch seien auch weitere Faktoren, insbesondere politische und wirtschaftliche Bedingungen, mitverantwortlich gewesen.

Der Zavaritskii-Ausbruch reiht sich ein in eine Serie großer Vulkanausbrüche zwischen 1808 und 1835, darunter der berühmte Mount Tambora von 1815 und der Cosegüina von 1835. Diese Eruptionen trugen maßgeblich zur Abkühlung während der letzten Phase der Kleinen Eiszeit bei, die durch kalte Sommer und extrem niedrige Temperaturen gekennzeichnet war.

Die neue Entdeckung hebt hervor, wie entscheidend vulkanische Aktivitäten für das Klima der Erde waren. Dr. Stefan Brönnimann von der Universität Bern erklärt, dass diese Studie unser Verständnis über die Rolle von Vulkanausbrüchen während der Kleinen Eiszeit stärkt.

Viele dieser abgelegenen Vulkane, wie der Zavaritskii, sind kaum überwacht, was die Vorhersage zukünftiger Ausbrüche erheblich erschwert. Hutchison betont, dass die internationale Gemeinschaft nicht adäquat darauf vorbereitet ist, mit den globalen Folgen eines solch gewaltigen Ausbruchs umzugehen. Die Ereignisse von 1831 belegen eindrucksvoll, dass selbst weit entfernte Vulkane signifikante Auswirkungen auf das weltweite Klima haben können.

Das Verständnis dieser Zusammenhänge könnte entscheidend sein, um zukünftige klimatische Veränderungen besser einschätzen und darauf reagieren zu können. Experten warnen daher, dass es unerlässlich ist, den Überwachungsgrad in vulkanisch aktiven Regionen zu erhöhen, um globalen Katastrophen vorzubeugen!