Der Kanton Aargau plant neue Salzabbaugebiete: Was das für die Zukunft bedeutet
2025-01-06
Autor: Gabriel
Salz wird oft als das weisse Gold der Natur bezeichnet. Für Chemiker ist es einfach Natriumchlorid, während es für den Otto Normalverbraucher einfach ein alltägliches Gewürz ist. In der Schweiz werden jährlich mehr als eine halbe Million Tonnen Salz benötigt - sei es für den Winterdienst auf den Straßen, zur Verfeinerung von Lebensmitteln, für Geschirrspüler oder sogar für entspannende Bäder. Trotz der hohen Nachfrage ist Salz im Land anscheinend in ausreichendem Maße vorhanden.
Momentan wird das wertvolle Mineral jedoch nur an drei Standorten in der Schweiz abgebaut: Bex im Waadtland, Pratteln im Kanton Baselland und Rheinfelden im Aargau. Besonders in Pratteln ist der Salzabbau bald am Ende, was die Notwendigkeit unterstreicht, neue Salzabbaugebiete zu erschließen. Der Kanton Aargau hat nun Pläne vorgestellt, um im unteren Fricktal vier neue Salzabbaugebiete einzurichten. Diese flächenmäßig umfassenden Initiativen sollen insgesamt 500 Hektar umfassen und könnten in den nächsten 40 bis 80 Jahren etwa 20 Millionen Tonnen Salz liefern.
Ziel der Aargauer Behörde ist es, den Kanton zu einem der größten Salzproduzenten der Schweiz zu machen. Die vorgesehenen Gebiete – „Asp“, „Feld Nord“, „Zelgli“ und „Ruessacher“ – befinden sich größtenteils im „Möhliner Feld“, einer Region zwischen Möhlin, Wallbach und Zeiningen, mit dem vierten Gebiet nördlich der Autobahn A3.
In den offiziellen Berichten, die der Kanton veröffentlicht hat, wird erklärt, dass keinen grundsätzlichen Interessen der neuen Salzabbaugebiete im kantonalen Richtplan entgegenstehen. Die Behörden sichern zu, dass der Salzabbau in Einklang mit den Belangen der Siedlungsentwicklung und des Naturschutzes stehen wird.
Die Regierung betont, dass der Abbau sowohl umweltverträglich als auch harmonisch mit landwirtschaftlicher Nutzung in der Region vereinbar ist. Dennoch gibt es Bedenken von Anwohnern, die bei früheren Abbauprojekten negative Erfahrungen gemacht haben und Risse an den Wänden ihrer Häuser befürchten. In Möhlin und anderen Gebieten wurde Widerstand gegen die neuen Abbaupläne laut, wobei potenzielle Umweltschäden und Wertverluste von Immobilien im Vordergrund stehen.
Trotz der Bedenken beteuern die Schweizer Salinen, dass man aus der Vergangenheit gelernt hat und dass Störungen durch moderne Technologien minimiert werden können. Das Risiko von Geländeabsenkungen oder anderen Vorfällen kann jedoch nie vollständig ausgeschlossen werden, wie in den Berichten formuliert.
Eine öffentliche Anhörung zu den Plänen findet bis Anfang April statt, und nach deren Abschluss wird der Regierungsrat einen Antrag an den Großen Rat stellen, um die endgültige Genehmigung zu erhalten. Der tatsächliche Start des Salzabbaus in den neuen Gebieten wird nicht vor dem Jahr 2030 erwartet. Das Vorhaben wirft sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Fragen auf, die von der Bevölkerung und den Behörden gleichermaßen neu bewertet werden müssen.