Der mysteriöse Fall von Lady Michelham: Wo sind die vier Millionen Franken geblieben?
2025-04-20
Autor: Alina
Ein kriminelles Drama in Genf
Die letzten Jahre von Lady Michelham, der Witwe eines reichen englischen Lords, gleichen einem spannenden Krimi. Nach ihrem Tod Ende 2022 sorgt eine ungeheuerliche Affäre für Aufregung in der Genfer Öffentlichkeit. Kurz vor ihrem Ableben hatte sie Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet – eine Entscheidung, die schockierende Ausmaße angenommen hat.
Die Anfänge der Affäre
Im Jahr 2019, als Lady Michelham 79 Jahre alt war, suchte sie nach einem persönlichen Assistenten, um ihr zurückgezogenes Leben zwischen Dinners und Wohltätigkeitsgalas zu unterstützen. Doch was als Hilfe gedacht war, entpuppte sich als ein katastrophaler Fehler. Sie beschuldigte ihren neuen Butler und eine Personalvermittlung, ihre Verletzlichkeit ausgenutzt zu haben und einen Verlust von über vier Millionen Franken verursacht zu haben.
Der Butler und seine Machenschaften
Der Butler, ein Mann in seinen Fünfzigern, präsentierte sich online als kreativer Kopf in Kunst- und Modekreisen. Doch die Wahrheit war viel düsterer: Unter dem Vorwand, für Lady Michelham zu arbeiten, lebte er in Saus und Braus. Auf den Kreditkartenabrechnungen der Verstorbene schossen die Ausgaben in die Höhe – luxuriöse Reisen, Gourmetessen und teure Einkäufe wurden zur Normalität.
Ein schockierender Fund im Keller
Der kritische Moment kam im Jahr 2020, als Lady Michelham entdeckte, dass ihr Keller leer war. „Das war der Moment, als meine Tante realisierte, dass sie bestohlen worden war“, berichtet ihre Nichte Sylvie Decobert. Der Butler wurde fristlos entlassen, und die Vorwürfe wurden laut.
Die Gegenreaktion des Butlers
Der frühere Butler lebt nun in Frankreich und spricht von einem Albtraum. Er bestreitet alle Vorwürfe und spricht von „einfachen Geschenken“ von Lady Michelham. Um sein zu Unrecht entgangenes Gehalt in Höhe von 185.000 Franken einzufordern, hat er Klage vor dem Arbeitsgericht eingereicht.
Die Rolle der Personalvermittlung im Fokus
Die Justiz ist ebenfalls an der Personalvermittlung interessiert, die für die Bereitstellung von Mitarbeitern Preise verlangte, die viermal höher sind als üblich. Der Direktor dieser Vermittlung steht unter Verdacht, an Betrug und Wucher beteiligt zu sein.
Opfer oder großzügige Philanthropin?
Wurde Lady Michelham Opfer eines dreisten Verbrechens oder hat sie sich in vollem Bewusstsein großzügig gezeigt? Diese Fragen stehen nun im Mittelpunkt der Ermittlungen der Genfer Justiz. Die Unschuldsvermutung gilt für alle Beschuldigten, aber die Publizität und die Enthüllungen der letzten Jahre werfen einen langen Schatten über die letzte Lebensphase einer faszinierenden Frau.