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Die AKWs der Schweiz – alle Fakten auf einen Blick

2024-12-05

Autor: Noah

Vor 55 Jahren wurde mit Beznau-1 das erste Atomkraftwerk der Schweiz in Betrieb genommen. Heute sind noch vier Atomkraftwerke in Betrieb, die etwa ein Drittel des Schweizer Strombedarfs decken. Hier sind alle wichtigen Informationen und einige interessante Fakten über diese Kraftwerke.

Atomkraftwerk Beznau

Das Atomkraftwerk Beznau besteht aus zwei Leichtwasserreaktoren – Beznau-1 und Beznau-2. Beide Reaktoren haben eine Leistung von je 365 Megawatt und produzieren zusammen rund 6000 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Dies entspricht dem doppelten Stromverbrauch der Stadt Zürich. Beznau-1, in Betrieb seit Dezember 1969, ist nicht nur das erste Kernkraftwerk der Schweiz, sondern auch eines der ältesten der Welt. Beznau zeichnet sich durch seine Sicherheit aus und wird von der Axpo Power AG betrieben. Es hat keinen Kühlturm und nutzt Wasser aus der Aare zur Kühlung.

Atomkraftwerk Gösgen

Der markante Kühlturm des Atomkraftwerks Gösgen ist vielen bekannt, die auf der Autobahn A1 zwischen Zürich und Bern fahren. Mit einer Leistung von 1010 Megawatt erzeugt Gösgen rund acht Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr, was etwa 13 Prozent des schweizerischen Stromverbrauchs deckt. Das Kraftwerk wurde 1979 in Betrieb genommen und wird von der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG betrieben, an der mehrere Unternehmen beteiligt sind.

Atomkraftwerk Leibstadt

Das Atomkraftwerk Leibstadt ist das jüngste und leistungsstärkste der Schweiz, in Betrieb seit 1984. Mit 1233 Megawatt erzeugt es etwa 9600 Gigawattstunden Strom pro Jahr, das sind rund 15 Prozent der Schweizer Stromproduktion. Das Kraftwerk versorgt somit etwa zwei Millionen Haushalte mit Strom. Leibstadt wird im gleichen Partnerbetrieb wie Gösgen geführt und hat auch hier bedeutende Anteilseigner.

Atomkraftwerk Mühleberg

Das Atomkraftwerk Mühleberg wurde 2019 nach 47 Jahren Betrieb stillgelegt. BKW AG, die Betreiberin, entschied aus wirtschaftlichen Gründen, dass der Betrieb nicht mehr rentabel war. Die Proteste nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima hatten keinen Einfluss auf diese Entscheidung. Mit 373 Megawatt Leistung lieferte Mühleberg jährlich etwa 3000 Gigawattstunden Strom und stellte somit 5 Prozent des Schweizer Strombedarfs sicher. Der Rückbau des stillgelegten AKWs wird voraussichtlich rund 20 Jahre dauern.

Nachhaltigkeit und Zukunft der Kernenergie

Die Diskussionen über die Rolle der Kernenergie in einer zunehmend nachhaltigen Energiezukunft sind in der Schweiz und weltweit im Gange. Während einige Länder ihre Atomkraftwerke stilllegen, setzen andere auf eine Kombination aus Kernenergie und erneuerbaren Energien, um ihre Klimaziele zu erreichen. In der Schweiz bleibt die Zukunft der Kernenergie ungewiss, während viele auf eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger drängen.

Bleibt die Frage: Wird die Atomkraft eine entscheidende Rolle in der Schweiz der Zukunft spielen? Die Debatte ist eröffnet!