Die E-Automobilbranche wächst rasant und einige Marken stechen besonders hervor – insbesondere Tesla und BYD.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 hat Tesla beeindruckende 1,3 Millionen Elektroautos verkauft, was 124.000 Einheiten mehr sind als der chinesische Rivale BYD. Trotz dieser Zahlen musste Tesla im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 2,6 Prozent hinnehmen, und in Europa gingen die Verkäufe sogar um 11,8 Prozent zurück. Dieser Rückgang hat BYD die Möglichkeit gegeben, in der globalen Rangliste aufzuholen, da BYD ein Plus von 11,6 Prozent verzeichnen kann. Experten schätzen, dass BYD bis Ende des Jahres möglicherweise die Verkaufszahlen von Tesla übertreffen könnte.

Während Tesla und BYD den Markt dominieren, befinden sich Volkswagen und Geely auf dem dritten Platz, beide mit einem Verkauf von über einer halben Million E-Autos bis Ende September. Geely, das unter anderen die Marken Volvo und Polestar führt, kann sich über einen Verkaufsanstieg von 51 Prozent freuen. Im Gegensatz dazu verzeichnet Volkswagen einen Rückgang von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Unter den großen deutschen Automobilherstellern schneiden BMW und Mercedes gemischt ab. Während die Verkäufe von BMWs Elektroautos um 19 Prozent zugenommen haben, sehen die luxuriösen Elektrofahrzeuge von Mercedes einem Rückgang von 22 Prozent gegenüber. Die Branche setzt große Hoffnungen auf das bevorstehende Modell, den electric Mercedes CLA, der möglicherweise für einen Wendepunkt sorgen könnte.

Stellantis, bekannt für Marken wie Peugeot und Opel, hat aufgrund stagnierender Verkaufszahlen des Fiat 500 und einer Verzögerung in der Markteinführung des Citroën E-C3 einen Rückgang von 17 Prozent hinnehmen müssen. Renault geht es noch schlechter; sie fielen in der Rangliste von 13 auf 21 und hoffen auf die Rückkehr des ikonischen Renault 5 in elektrischer Form.

Auf der nordamerikanischen Seite stehen General Motors und Ford mit Platz 13 und 25 im Rankings. Während GM einen Anstieg von 56 Prozent verzeichnete, kämpft Ford mit einem Rückgang von 17 Prozent. Das Elektro-Pickup-Modell F-150 Lightning hat nicht die gewünschte Resonanz gefunden, und die Amerikaner haben derzeit keinen elektrischen Kleinwagen im Angebot – was sie hinter Firmen wie dem Smartphone-Hersteller Xiaomi zurückfallen lässt. Sogar Toyota, der größte Automobilhersteller weltweit, hat Herausforderungen zu meistern und bleibt mit nur einem Prozent vollelektrischen Fahrzeugen auf Platz 17 zurück.

Ein Blick auf den Elektroautomarkt in China macht die Dominanz dieser Hersteller verständlich. Der Markt dort ist mit Abstand am größten, gefolgt von Europa und Nordamerika. Rund jeder dritte Neuwagen in China ist vollelektrisch – eine Zahl, die zurzeit rasant ansteigt. Die heimischen Hersteller profitieren enorm von staatlichen Förderungen und einem rasant wachsenden Markt, während die Preise für Elektroautos sinken und sie somit wettbewerbsfähig bleiben.

Ein Schlüsselfaktor für den chinesischen Vorsprung ist die Lithiumbatterietechnologie; Unternehmen wie BYD und CATL, die Weltmarktführer im Akku-Markt sind, sorgen dafür, dass die Produktion kostengünstig und effizient bleibt.

Diese Entwicklung könnte bedeuten, dass China auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle auf dem globalen Elektroautomarkt spielen wird. Mit dem stetigen Wachstum der Nachfrage nach Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Technologien könnte die Welt bald vor der Tatsache stehen, dass Fahrzeuginvestitionen in große Mengen aus China stammen.