Wissenschaft

Die Strahlung der „Starlink“-Satelliten: Ein Albtraum für Astronomen – Ist die Nacht am Himmel verloren?

2024-09-27

Autor: Alina

Die Strahlung, die von den „Starlink“-Satelliten ausgeht, könnte die astronomische Forschung ernsthaft gefährden, warnen Experten. Diese Technologie, die ursprünglich entwickelt wurde, um globalen Internetzugang zu ermöglichen, bringt jetzt unerwartete Herausforderungen mit sich.

Dwingeloo – Seit dem Start der ersten „Starlink“-Satelliten im Jahr 2019 durch SpaceX ist die astronomische Gemeinschaft in Alarmbereitschaft. Die Satelliten sind am Himmel bemerkenswert hell, und für Astronomen war es immer entscheidend, einen dunklen Himmel zur Beobachtung ferne Himmelsobjekte zu haben. SpaceX bemüht sich zwar, das Problem zu mildern, doch die neueste Generation der Satelliten, die sogenannten „V2-Mini“, stellt ein noch größeres Problem dar.

Ein neu veröffentlichtes Forschungsergebnis, geleitet von Cees Bassa vom niederländischen Institut für Radioastronomie (ASTRON), zeigt, dass diese neuen Satelliten unbeabsichtigte Radiowellen abstrahlen, die bis zu 32-mal heller sind als die ihrer Vorgänger. Das Forschungsteam nutzte das LOFAR-Radioteleskop und beobachtete zwei Stunden lang Frequenzen am und unter dem UKW-Band.

Die unbeabsichtigte elektromagnetische Strahlung, die von diesen „Starlink“-Satelliten ausgeht, ist im Vergleich zu den schwächsten astrophysikalischen Quellen, die mit LOFAR erfasst werden, um das Zehn-Millionenfache heller – ein Unterschied, der dem zwischen den schwächsten sichtbaren Sternen und dem Licht des Vollmondes ähnelt. Der Wissenschaftler Bassa bezeichnete die Emissionen als den „schlimmsten Albtraum“ für die Astronomie und warnt, dass SpaceX wöchentlich etwa 40 neue „Starlink“-Satelliten in den Orbit bringt, was die Situation weiter verschärfen könnte.

Die astronomische Gemeinschaft fordert daher dringende Maßnahmen zur Regulierung des Weltraums, um die empfindlichen Wissenschaften wie die Radioastronomie zu schützen. Federico Di Vruno, ein Mitautor der Studie, sagt: "Wir stehen an einem Wendepunkt, an dem wir handeln müssen, um unseren Himmel als Fenster zur Entdeckung des Universums zu bewahren." Viele Experten glauben, dass Satellitenunternehmen nicht absichtlich solche Störungen verursachen, und fordern eine Priorisierung der Minimierung dieser Strahlungen in ihren Raumfahrtstrategien.

In den vergangenen vier Jahren hat SpaceX über 6400 „Starlink“-Satelliten in den Orbit gebracht, von denen bereits mehr als 2000 der zweiten Generation angehören. Trotz des gezielten Absturzes älterer Satelliten wächst die Konstellation weiter. Außerdem haben andere Firmen ähnliche Pläne, wie BlueWalker3, der bereits jetzt durch seine Helligkeit eine Gefahr für astronomische Beobachtungen darstellt.

Die Forschung sieht die Situation als zunehmend besorgniserregend. SpaceX steht als größter Satellitenbetreiber der Welt im Rampenlicht, und Di Vruno betont, dass sie eine Vorreiterrolle übernehmen könnten, um bessere Standards zu setzen. Die jüngsten Studienergebnisse sind SpaceX jedoch bereits bekannt, und das Unternehmen plant, eigene Tests durchzuführen, um die Auswirkungen besser zu verstehen. Bisher bleibt jedoch reine Unsicherheit bestehen – wird der Himmel, wie wir ihn kennen, für zukünftige Generationen ein unerreichbares Ziel sein?