Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Endstadium einer Beziehung typischerweise in zwei entscheidenden Phasen verläuft. Zuerst nimmt die Zufriedenheit in der Partnerschaft langsam ab, gefolgt von einem dramatischen Rückgang etwa ein bis zwei Jahre vor der endgültigen Trennung, erklärt Janina Bühler von der Universität Mainz.

Es ist bekannt, dass die Zufriedenheit in romantischen Beziehungen im Laufe der Zeit tendenziell abnimmt. Dies ist jedoch in der Regel kein Grund zur Sorge. Besonders in den ersten Jahren des Zusammenseins ist ein Rückgang der Zufriedenheit häufig zu beobachten. Interessanterweise näherte sich dieser Rückgang oft einem kritischen Tiefpunkt nach mehr als zehn Jahren gemeinsamem Leben, wie in der Studie, veröffentlicht im „Journal of Personality and Social Psychology“, dargelegt wird.

Bühler und ihr Partner Ulrich Orth von der Universität Bern untersuchten Beziehungen und deren Auflösung aus der Perspektive des Endes. Sie analysierten die Daten aus vier früheren Studien, die in Ländern wie Deutschland, Australien, Großbritannien und den Niederlanden durchgeführt wurden. Ein wichtiger Aspekt dieser Langzeitforschung war, dass die Teilnehmenden regelmäßig über ihre Erfahrungen in der Beziehung befragt wurden. „Das bedeutet, die Daten sind nicht retrospektiv, sondern wir können genau nachvollziehen, wie die Trennung tatsächlich stattgefunden hat“, führte Bühler weiter aus.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen könnten für Paare von großer Bedeutung sein, die sich in einer Übergangsphase befinden. Wichtige Faktoren, die zur Trennung beitragen können, sind mangelnde Kommunikation, unterschiedliche Lebensziele und externe Stressfaktoren. Besonders schockierend ist, dass rund 50 % aller Ehepaare in Deutschland letztendlich scheitern. Diese Studie könnte auch aufzeigen, wie Paare proaktiv an ihrer Beziehung arbeiten können, um eine derartige Entwicklung zu vermeiden. Indem sie Konflikte frühzeitig ansprechen und an der gemeinsamen Zufriedenheit arbeiten, können sie möglicherweise eine Trennung verhindern. Die Erkenntnisse drücken eindringlich aus, wie wichtig es ist, die Stimmung in der Beziehung kontinuierlich zu überprüfen und dran zu bleiben.