Ehrenamtliche im Schweizer Sport: Unersetzlich und Inspiration für die Jugend
2024-12-05
Autor: Luca
In der Schweiz engagieren sich über 858'000 Menschen im Ehrenamt für den Sport und leisten dabei beeindruckende 74 Millionen Arbeitsstunden jährlich. Um dies in Relation zu setzen: Das entspricht etwa 34'000 Vollzeitstellen – eine Zahl, die fast die gesamte Bundesverwaltung umfasst. Das engagierte Arbeiten dieser Freiwilligen ist nicht nur eine Stütze für die Sportgemeinschaft, sondern auch ein Gewinn für die Gesellschaft selbst.
Anlässlich des internationalen Tags der Freiwilligen werfen wir einen Blick auf sieben bemerkenswerte Ehrenamtliche, die in ihren Disziplinen herausragende Beiträge leisten.
Patrick Horst, Turnen
Patrick Horst, ein langjähriges Vereinsmitglied des TV Orpund, übernahm bereits im Alter von 21 Jahren Verantwortung im Vorstand und ist seit zwei Jahren Präsident. Der Generationswechsel innerhalb des Vereins erforderte sein Engagement. Horst investiert vier bis fünf Stunden pro Woche: "Natürlich gibt es auch Abende, an denen ich lieber etwas anderes unternehmen würde, aber mein Engagement macht mir nach wie vor Freude."
Germaine Bauer, Rudern
Germaine Bauer hat fast ein halbes Jahrhundert dem Rudersport gewidmet. Nach ihrer aktiven Karriere war sie Trainerin und Präsidentin beim Ruderclub Cham, wobei sie zahlreiche Regatten organisierte. Zukünftig plant sie, sich stärker auf die Nachwuchs- und Frauenförderung im Rudersport zu konzentrieren. Ihr Wissen und ihre Leidenschaft sind unverzichtbar für die Entwicklung junger Athleten.
Lino Meyer, Fussball
Der FC Olten stand vor sechs Jahren am Rande des Konkurs. Lino Meyer, dessen Bruder als Präsident einsprang, trat in den Vorstand ein. Nach vier Jahren Verantwortung für Veranstaltungen wurde er selbst Präsident. Meyers Engagement ist von Dankbarkeit geprägt: "Dieser Verein hat mir so viel gegeben, dass ich in schwierigen Zeiten zurückgeben wollte."
Stefan Strebel, Schwingen
Als technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbands ist Stefan Strebel ein prominenter Ehrenamtlicher, verantwortlich für die Kampfeinteilungen bei prestigeträchtigen Anlässen wie dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF). Er sieht seine Arbeit nicht als Pflicht, sondern als leidenschaftliche Berufung: "Das ist mein Ausgleich zur Arbeit."
Jeannine Meier, Volleyball
Mit ihrer langen Volleyballgeschichte ist Jeannine Meier seit sieben Jahren bei Volley Schöninwerd aktiv und übernimmt dort die Verantwortung für das NLA-Team, sowohl administrativ als auch finanziell. Ihre Entscheidung, sich in Teilzeit anstellen zu lassen, zeigt ihren tiefen Einsatz für den Sport, auch wenn sie keine Überstunden abrechnet.
Hanspeter Fehr, Tennis
Hanspeter Fehr engagiert sich seit vielen Jahren in der Nachwuchsarbeit und hat unter anderem das Programm „Kids Tennis“ ins Leben gerufen, um Kindern zwischen 5 und 12 Jahren das Tennis näherzubringen: "Ich liebe Tennis und es bereitet mir Freude, mit den Kindern zu arbeiten."
Jürg Stahl, Swiss Olympic
Nach acht Jahren Präsidentschaft bei Swiss Olympic übergibt Jürg Stahl sein Amt im Januar an Ruth Metzler. Er plant, sich wieder vermehrt ehrenamtlich einzubringen und sich um die Förderung des Leichtathletik-Nachwuchses in Winterthur zu kümmern. Dies zeigt, dass auch erfahrene Führungspersönlichkeiten dem ehrenamtlichen Sport treu bleiben.
Diese Ehrenamtlichen sind nicht nur das Rückgrat des Sports in der Schweiz; sie sind auch inspirierende Vorbilder für die nächste Generation. Ihr Einsatz fördert nicht nur den Sport, sondern leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Gemeinschaft.