Technologie

Elon Musks Image als «Eigenes Tor für Tesla»: Absatz und Aktienkurs auf Talfahrt

2025-04-01

Autor: Alina

Elon Musk sieht sich derzeit einem massiven Rückgang der Verkaufszahlen von Tesla gegenüber, insbesondere in Europa, wo das Unternehmen in Frankreich, seinem zweitgrößten Markt, einen Rückgang von fast 37 Prozent auf nur 3157 verkaufte Elektroautos hinnehmen musste. In Schweden verzeichnete Tesla sogar ein Minus von 64 Prozent und lieferte nur 911 Fahrzeuge aus. In Dänemark und den Niederlanden ist die Situation ähnlich dramatisch, hier musste Tesla einen Verlust von fast zwei Dritteln der Käuferzahlen hinnehmen. Auch in Norwegen sind die Verkaufszahlen mit ungefähr 2200 Elektroautos nur um einen Prozentpunkt gesunken, was im Vergleich zu den anderen Märkten eine gewisse Stabilität zeigt.

Am Mittwoch wird Tesla seine globalen Absatzzahlen veröffentlichen, wobei Analysten bereits jetzt einen Rückgang von durchschnittlich dreieinhalb Prozent auf etwa 373.000 Autos prognostizieren. Einige Experten, wie die von der Deutschen Bank, rechnen sogar mit einem noch drastischeren Rückgang auf maximal 350.000 Auslieferungen. In der gesamten Europäischen Union sind die Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten des Jahres nach den Daten des Automobilherstellerverbands ACEA auf lediglich etwa 19.000 gesunken.

Ursprünglich hatte Tesla geplant, in diesem Jahr die Verkaufszahlen zu steigern, insbesondere nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Rückgang melden musste. Doch die Tesla-Aktie hat seit dem Machtwechsel in den USA eine Abwärtsbewegung von 35 Prozent seit Jahresbeginn erfahren, was den Vermögenswert Musks weiter belastet.

Einer der Hauptgründe für den Imageschaden von Musk sind seine umstrittenen politischen Äußerungen und seine Verbindung zur Administration von Ex-Präsident Donald Trump. Analysten wie Abhik Mukherjee und Liz Lee von Counterpoint betonen, dass Musks öffentliche Wahrnehmung unter seiner politischen Positionierung leidet, was zu einer immer stärkeren Gegenreaktion der Verbraucher sowohl in den USA als auch in Europa führt. Ben Nelmes, Chefanalyst von New Automotive, fügt hinzu, dass die Schwäche in Europa auch einer veralteten Produktpalette geschuldet sei, was viele potenzielle Käufer abschrecke.

Zusätzlich kam es in letzter Zeit zu Protesten gegen Tesla, die sich in Vandalismus gegen Fahrzeuge und Verkaufsräume der Marke äußern. In Berlin sprühten Aktivisten der Gruppe „Neue Generation“ einen Tesla-Store in der Farbe der rechtsextremen AFD an. In Ottersberg, Norddeutschland, wurden mehrere Tesla-Fahrzeuge in Brand gesteckt, und auch in Städten wie Stockholm und Malmö wurde die Marke mit Farbe beschmiert. In Rom fingen 17 Autos bei einem Händler Feuer, was zu einem Aufschrei in der politischen Debatte führte, in der sogar der italienische Vize-Regierungschef Matteo Salvini intervenierte und den „ungerechtfertigten Hass“ gegen Tesla verurteilte.

Abgesehen von den politischen Turbulenzen sieht sich Tesla auch mit Herausforderungen im Markt konfrontiert. Die Konkurrenz aus China, insbesondere von BYD, nimmt zu, und steigende Zölle im globalen Handelsstreit setzen das Unternehmen weiter unter Druck. Die weltweite Nachfrage nach Autos zeigt zudem Zeichen der Schwäche, was die Dringlichkeit des Erfolges des gerade neu aufgelegten Model Y unterstreicht, der als zukünftiger Bestseller gilt. Es bleibt abzuwarten, ob Tesla in der Lage ist, diese Herausforderungen zu meistern und seine Position im wettbewerbsintensiven Elektroautomarkt zu sichern.