Technologie

Energiewende: Großbritannien schließt heute sein letztes Kohlekraftwerk – Ein historischer Moment!

2024-09-30

Autor: Noah

Großbritannien vollzieht einen entscheidenden Schritt in der Energiewende: Nach über 140 Jahren endet die Ära der Kohleverstromung. Das letzte Kohlekraftwerk in Ratcliffe-on-Soar, im Süden von Nottingham gelegen, wird am Montag endgültig stillgelegt. Damit wird das Vereinigte Königreich zum ersten wohlhabenden Industrieland, das den Rückzug von der Kohle vollzieht, wie die „Times“ berichtete. In einer Erklärung betonte die Denkfabrik E3G: „Der Geburtsort der Kohleverstromung steht kurz davor, kohlefrei zu werden.“

Die ehemaligen Kohlearbeiter können stolz auf ihre Geschichte sein, die das Land über Jahrzehnte hinweg prägt. Energie-Staatssekretär Michael Shanks von der Labourpartei, die seit Anfang Juli die Regierung bildet, äußerte: „Die Kohleära mag enden, aber ein neues Zeitalter guter Arbeitsplätze im Energiesektor bricht jetzt für unser Land an.“ In den Fokus rücken nun erneuerbare Energien, wie Windkraft, sowie innovative Technologien zur CO₂-Abscheidung und -Speicherung.

Shanks fügte hinzu: „Diese Transformation stärkt unsere Energiesicherheit und Unabhängigkeit, schützt Familien vor den steigenden Preisen fossiler Brennstoffe und bekämpft den Klimawandel.“ Großbritannien hat sich das Ziel gesetzt, eine „Supermacht im Bereich der sauberen Energie“ zu werden.

Historische Wende im Energiesektor

Vor fast einem Jahrhundert wurde der Großteil des Stroms in Großbritannien durch Kohle erzeugt. 2023 fiel der Anteil der Kohle am Energiemix jedoch auf mickrige 1,3 Prozent. Der frühzeitige Rückzug aus der Kohle im Vergleich zu Deutschland ist zu einem großen Teil der fortgesetzten Nutzung von Atomkraft zu verdanken. Während in Deutschland der Kohleausstieg für 2038 geplant ist, verfolgt die Ampelregierung das Ziel, diesen Termin „idealerweise“ auf 2030 abzulehnen.

Chris Stark, Berater der britischen Regierung für Klimaangelegenheiten, hob hervor: „Wir sind in Bezug auf Kohle weit voraus, besonders im Vergleich zu anderen G7-Volkswirtschaften.“ Michael Lewis, CEO des Kraftwerkbetreibers Uniper, bezeichnete die Schließung des Kraftwerks in Ratcliffe als einen „enorm großen Schritt – lokal, national und international“. Das 1968 eröffnete Kraftwerk vollzog am vergangenen Juni eine letzte Lieferung von 1650 Tonnen Kohle.

Experten warnen jedoch, dass der Übergang zur sauberen Energie nicht ohne Herausforderungen sein wird. Der Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien und anderem Rohstoffbedarf könnte potenziell neue Abhängigkeiten schaffen. Damit stellt sich die Frage, ob die Briten auch bei der Beschaffung der nötigen Rohstoffe für erneuerbare Technologien fristen werden. Der Moment ist gekommen, um sicherzustellen, dass Großbritannien nicht nur ein Ausstieg aus der Kohle, sondern auch der Weg zur führenden Nation des nachhaltigen Energieverbrauchs wird – werden sie es schaffen?