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Erdogan: Libanon «mit allen Mitteln» unterstützen

2024-10-01

Autor: Simon

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel vorgeworfen, als nächstes Ziel nach dem Libanon zu planen. In einer Rede zur Wiedereröffnung des Parlaments nach der Sommerpause schoss Erdogan nicht nur gegen das israelische Vorgehen, sondern kritisierte auch die Untätigkeit der internationalen und islamischen Gemeinschaft, die Maßnahmen von Israels Ministerpräsident Netanyahu im Gazastreifen und im Libanon zu bremsen.

Erdogan betonte: „Obwohl manche es nicht wahrhaben wollen, träumt die Netanjahu-Regierung von mehr als nur einem Regionalkonflikt – sie will Anatolien einbeziehen.“ Er warnte, dass Israel durch sein Handeln Palästina und den Libanon in die Schusslinie nimmt und dabei die Türkei gefährdet.

Die Situation im Libanon hat sich nach dem Beginn der israelischen Bodenoffensive gegen die proiranische Hisbollah-Miliz drastisch verschärft. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin warnte den Iran, dass jeder militärische Angriff auf Israel schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen würde. Diese Drohung unterstreicht die angespannte geopolitische Lage in der Region.

Die israelischen Streitkräfte haben erklärt, dass sie eine „limitierte, lokal begrenzte“ Bodenoffensive im Libanon durchführen, um terroristische Infrastruktur der Hisbollah zu neutralisieren. Dabei kam es zu Bombardierungen und gezielten Bodenangriffen, unterstützt von Luftwaffe und Artillerieeinheiten. In der südlichen Grenzregion wurden explosionsartige Geräusche gemeldet, und die Bevölkerung wurde vor neuen Angriffen gewarnt.

Die humanitäre Lage im Libanon wird zunehmend kritischer. Nach Aussagen der UN haben bereits rund 100.000 Menschen aufgrund der intensiven israelischen Luftangriffe Zuflucht in Syrien gesucht, darunter viele Syrer, die zuvor im Libanon Zuflucht gefunden hatten.

Inmitten dieser Spannungen wandte sich Netanjahu in einer Videobotschaft an die iranische Bevölkerung und bekräftigte, dass sein Land in der Lage sei, an jedem Ort im Nahen Osten zu operieren, um seine Bürger zu schützen. Er machte deutlich, dass die iranische Regierung ihre eigene Bevölkerung in eine gefährliche Lage bringe.

Die UN-Friedenstruppen im Libanon haben aufgrund der gefährlichen Situation ihre Patrouillen einstellen müssen. Der Sprecher des UN-Generalsekretärs, Stéphane Dujarric, erklärte, dass die Intensität der Kämpfe ihre Bewegungsfreiheit erheblich einschränkt. Diese Blauhelme sind seit 1978 im Libanon stationiert und haben seitdem die Strategie und Ressourcenzuweisungen erheblich erweitert, um den Frieden in dieser unruhigen Region zu sichern.

Die verkündeten Maßnahmen und Erklärungen belegen, dass die israelisch-libanesische Situation sehr volatil ist und die Diplomatie dringend gefordert ist, um einen umfassenden Konflikt zu vermeiden. Die Komplexität der Situation wird weiter durch die verschiedenen Akteure wie den Iran, die USA und die internationalen Organisationen verstärkt. Wir müssen genau beobachten, wie sich diese Lage entwickeln wird.