Erstaunliche Entdeckungen auf der Mondrückseite: Die ersten Bodenproben sind da!
2024-11-19
Autor: Sofia
Peking – Ein spektakulärer Durchbruch in der Mondforschung: Die chinesische Raumsonde „Chang’e 6“ hat erstmals Bodenproben von der geheimnisvollen Rückseite des Mondes zur Erde gebracht und Forscher sind baff über die überraschenden Ergebnisse dieser ersten Untersuchungen.
Die Rückseite des Mondes bleibt bis heute ein großes Mysterium, da sie von der Erde aus nicht sichtbar ist. Während die erdzugewandte Seite eine faszinierende Landschaft mit großen, dunklen Mare (Lavaströme) aufweist, enthüllt die zurückgezogene Berghälfte eine andere Welt. Ihre Topografie, chemische Zusammensetzung und das Vorhandensein von Kratern und Vulkanismus variieren stark, was Wissenschaftler motiviert, die Gründe hierfür zu ergründen.
Mit der Rückkehr von etwa zwei Kilogramm Mondgestein aus der Chang’e 6-Mission können Experten nun die Unterschiede zwischen den beiden Seiten des Mondes eindringlich analysieren. Eine neue Studie, veröffentlicht im renommierten Fachjournal Nature, zeigt, dass 107 von 108 untersuchten Basaltfragmenten ein Alter von 2,807 Milliarden Jahren aufweisen. Dies deutet auf Vulkanaktivität zu einer Zeit hin, als das Sonnenlicht die Mondoberfläche erreichte und die Bedingungen für solche geologischen Prozesse ideal waren. Ein bemerkenswertes Fragment ist sogar 4,203 Milliarden Jahre alt – das älteste bisher genau datierte Basaltgestein vom Mond, das auf ein viel früheres geologisches Zeitalter hinweist. Forscher schließen daraus, dass die vulkanische Aktivität auf der Rückseite des Mondes über einen Zeitraum von mindestens 1,4 Milliarden Jahren stattfand.
Ein weiteres Forschungsteam unter der Leitung von Xu Yigang berichtete in der Fachzeitschrift Science, dass ihre untersuchten Basaltproben ein Alter von 2,830 Milliarden Jahren aufwiesen. Die Diskrepanz in den Altersbestimmungen hat selbst die Experten überrascht: "Das ist um einiges jünger, als ich es für diese Region des Mondes erwartet hätte“, kommentierte der Planetenforscher Stephen Elardo von der University of Florida, der nicht an der Studie beteiligt war.
Die Entschlüsselung der vulkanischen Geschichte der Mondrückseite könnte nicht nur helfen, die evolutionären Prozesse des Mondes besser zu verstehen, sondern könnte auch wichtige Hinweise zur Entwicklung anderer planetarer Körper in unserem Sonnensystem geben.
Die Frage, warum die Rückseite des Mondes nie von der Erde aus zu sehen ist, ist interessant: Der Mond dreht sich synchron um die Erde, was bedeutet, dass immer dieselbe Seite der Erdoberfläche zugewandt bleibt – ein Phänomen, das als gebundene Rotation bekannt ist.
Ryan Zeigler, Kurator der Apollo-Sammlung am Johnson Space Center in Houston, äußerte sich optimistisch über die zukünftigen Studien: „Ich glaube, das ist nur der erste Schritt. Es gibt sicherlich noch viele Überraschungen, die wir in der Analyse der Rückseite des Mondes entdecken werden.“ Die Entdeckungen der Chang’e 6-Mission könnten das Verständnis unserer kosmischen Nachbarn revolutionieren und uns helfen, die Geschichte unseres Sonnensystems besser zu begreifen.