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Europas Wirtschaft am Abgrund: Frankreich in der Rezession – Ist Deutschland der Schuldige?

2024-09-29

Autor: Nina

Die neuesten Einkaufsmanagerindizes für September 2024 zeigen einen alarmierenden Trend: Europas Wirtschaft ist auf einem absteigenden Ast. Die Situation hat sich weiter verschärft, und die Zahlen belegen es.

Frankreich ist in die Rezessionszone eingetreten, während Deutschland mit einem Bruchteil über der Wachstumsgrenze schwebt. Nach der anfänglichen Euphorie während der Olympischen Spiele kehrt nun in Frankreich eine bedrückende Stimmung zurück.

Ein Rückgang der Exporte in Nicht-EU-Länder um 4,8 Prozent im August im Vergleich zum Vorjahr unterstreicht die schwierigen Bedingungen der deutschen Wirtschaft. Besonders dramatisch sind die Einbußen im Export nach Mexiko (minus 16 Prozent), China (minus 15 Prozent), der Schweiz (minus 8 Prozent), der Türkei (minus 7 Prozent) und den USA (minus 3,2 Prozent). Diese schlechten Verkaufszahlen sind nicht nur alarmierend für Deutschland, sondern werfen auch Schatten auf die wirtschaftliche Stabilität der Schweiz.

Die Produktion in der Industrie der Eurozone fällt im September weiter, ein Rückgang, den es seit Februar nicht mehr gegeben hat. Die Dienstleistungsbranche stellt hingegen fest, dass die Aufträge auf dem niedrigsten Stand seit vielen Monaten sind. Der industrielle Output hat sich nun das achtzehnte Mal in Folge verringert, und es gibt klare Anzeichen für einen weiteren Rückgang im Oktober. Die Hoffnungen auf eine sanfte Landung für die europäische Wirtschaft scheinen sich in Luft aufzulösen. Steht uns eine harte Landung bevor?

Die Inflation wurde zwar zurückgedrängt, doch die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins zu lange auf einem hohen Niveau gehalten, was nun unoften in eine drohende Rezession mündet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch der Arbeitsmarkt unter Druck gerät, und die ohnehin vorhandene soziale Unzufriedenheit sich weiter verschärfen wird. Im September sank die Beschäftigung erstmals seit langer Zeit signifikant, und die Abwärtsbewegung zeigt sich als die ausgeprägteste seit der Corona-Pandemie.

In der Eurozone wird ein BIP-Wachstum von nur noch 0,0 Prozent erwartet, nach einem Wachstum von 0,2 Prozent im vorherigen Quartal. Während die EU um ihren anfänglichen Status bangt, zeigt Großbritannien eine bemerkenswerte Stabilität, auch wenn die Produktion dort ebenfalls langsam voranschreitet.

Eine der wenigen positiven Nachrichten für Europa kommt von den Güter- und Dienstleistungspreisen: Der Anstieg ist der geringste seit Februar 2021. Während die Preise im Dienstleistungssektor aufgrund von Lohndruck weiterhin steigen, fallen die Preise für Güter sogar. Insgesamt bleibt der Preisauftrieb unter der Zwei-Prozent-Marke der EZB – ein schwacher Trost in diesen wirtschaftlichen Unruhen.

Die deutsche Regierung sieht sich in der Krise mit einem Wahlkampf konfrontiert, der auf die Bundestagswahlen am 28. September 2025 hinführt. Die Ampel-Koalitionsparteien stehen unter Druck, sich von ihren Partnern abzugrenzen, um ihren Platz im Bundestag zu sichern. Das wird zu intensiveren politischen Kämpfen führen, und die Budgetdebatten könnten bald in eine Eskalation münden.

Ein weiteres Zeichen für die Verwirrung in der deutschen Wirtschaftspolitik zeigte der letzte „Auto-Gipfel“ unter Wirtschaftsminister Habeck. Seine Empfehlung, ein E-Auto anzuschaffen, setzt voraus, dass man Zugang zu günstiger Energie hat – ein unrealistisches Szenario für viele.

Die anfängliche Begeisterung für umweltfreundliche Fahrzeuge scheint in der breiten Bevölkerung nachzulassen, da die Nachfrage nach Elektroautos im August um erstaunliche 69 Prozent gesunken ist. Dies wird durch Importzölle verstärkt, die die Preise weiter erhöhen, während herkömmliche Verbrenner nach wie vor günstiger sind. Die heimische Automobilindustrie sieht sich einer massiven Bedrohung durch die EU-Politik gegenüber, und der Rückgang dieser Schlüsselindustrie ist kaum noch aufzuhalten.