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Europas Wirtschaft steht am Abgrund: Frankreich in der Rezession und Deutschland zieht den Kontinent mit sich. Wie geht es weiter?

2024-09-30

Autor: Sofia

Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für September 2024 zeichnen ein besorgniserregendes Bild der europäischen Wirtschaft. Eine tiefgreifende Krise nimmt keinen Rückschritt.

Die Industrie-PMI-Indices zeigen einen kontinuierlichen Rückgang, und auch die Dienstleistungsindices haben nachgegeben. Deutschland steht nur knapp über der Wachstumsschwelle, während Frankreich bereits in die Rezession abgerutscht ist. Nach dem Boom während der Olympischen Spiele hat sich in Frankreich eine trübe Stimmung breitgemacht.

Die Exportzahlen sind alarmierend: Im August verzeichnete Deutschland ein Minus von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Exporte nach Mexiko (minus 16 Prozent), China (minus 15 Prozent), der Schweiz (minus 8 Prozent), der Türkei (minus 7 Prozent) und den USA (minus 3,2 Prozent). Diese Rückgänge spiegeln nicht nur die Herausforderungen in Deutschland wider, sondern auch in den Abnehmerländern, was für die Schweiz kein positives Signal ist.

In der Eurozone ist die Industrieproduktion nun erstmals seit Februar zurückgegangen, und die Dienstleistungsbranche stagnierte. Der Auftragseingang im Dienstleistungssektor verzeichnete den schwächsten Zuwachs seit Februar. Der Produktionsrückgang ist so gravierend wie seit neun Monaten nicht mehr und macht klar, dass die Hoffnungen auf eine sanfte Landung in Europa möglicherweise endgültig verflogen sind: Eine harte Landung steht bevor.

Obwohl die Inflation in den Griff zu bekommen scheint, hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins zu lange hochgehalten, was nun eine drohende Rezession zur Folge haben könnte. Die Arbeitsmarktsituation wird sich voraussichtlich verschlechtern, und die seit längerem grassierende soziale Unzufriedenheit könnte eskalieren. Die Beschäftigungszahlen sind nun bereits zum zweiten Mal rückläufig, und der Rückgang hat sich im September beschleunigt. In Deutschland schwächelt der Arbeitsmarkt seit vier Monaten – dies ist der stärkste Rückgang seit 2009, abgesehen von der Zeit der Corona-Pandemie.

Die Prognosen für das BIP-Wachstum der Eurozone deuten auf einen Rückgang von 0,2 Prozent im zweiten Quartal auf 0,0 Prozent hin. Währenddessen zeigt Großbritannien trotz einer Verlangsamung der Produktion nach elf Monaten Wachstum eine relativ positive wirtschaftliche Entwicklung, und die Inflation geht auch dort zurück. Die negativen Berichterstattungen über die wirtschaftlichen Folgen des Brexit werden zunehmend als Stimmungsmache eingeordnet.

Ein Lichtblick sind die sinkenden Preise im Güter- und Dienstleistungssektor, die sich auf den geringsten Anstieg seit Februar 2021 belaufen. Während die Preise im Dienstleistungssektor aufgrund des Lohndrucks noch steigen, fällt der Preis für Güter sogar. Der Gesamte Preisanstieg liegt unter der 2-Prozent-Toleranzgrenze der EZB.

Die deutsche Regierung steht vor der Herausforderung, die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren, und dies wird durch den beginnenden Wahlkampf für die Bundestagswahlen am 28. September 2025 zusätzlich erschwert. Die Koalitionsparteien der Ampelregierung werden versuchen, sich auf Kosten ihrer Partner zu profilieren. In den politischen Auseinandersetzungen könnte es zu eskalierenden Budgetdebatten kommen, und Scheinkompromisse könnten erneut versucht werden, um den Anschein von Einigkeit zu wahren.

Der Einfluss des grünen Wirtschaftsministers Habeck zeigt sich besonders in der Debatte um die Elektromobilität. Trotz seiner Berechnungen, die den Kauf eines E-Autos unter bestimmten Bedingungen als rentabel erscheinen lassen, hat die Nachfrage nach Elektroautos dramatisch abgenommen. Im August sanken die Verkaufszahlen um 69 Prozent, während Importzölle die E-Autos zusätzlich verteuern. Die Automobilindustrie wird durch europäische Politiken unter Druck gesetzt, und der Niedergang dieser Schlüsselindustrie Deutschlands ist kaum noch aufzuhalten.

Mit dem Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Lage wird deutlich: Deutschlands wirtschaftliches Schicksal zieht auch den Rest Europas mit sich in den Abgrund. Was kommt als Nächstes für die Bürger des Kontinents?