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Ex-Millionär warnt: „Überreichtum ist eine der größten Gefahren unserer Zeit“

2025-04-21

Autor: Leonardo

Ein Gespräch mit Sebastian Klein, dem Ex-Millionär

Sebastian Klein, Mitgründer von Blinkist, erlangte als Multimillionär Ruhm und Reichtum. Doch was bedeutet dieser Überfluss wirklich für das Glück im Leben? In einem fesselnden Interview teilt Klein seine Erfahrungen und Gedanken zu Geld, Glück und der gesellschaftlichen Verantwortung von Reichtum.

Reichtum und Einsamkeit

Klein offenbart, dass viel Geld oft einsam macht: „Es entkoppelt einen von der Welt, und man beginnt, die Menschen um sich herum mit Misstrauen zu betrachten. Man stellt sich ständig die Frage, ob jemand nur an einem selbst und seinem Geld interessiert ist.“ Trotz seines Reichtums hat Klein beschlossen, 90 Prozent seines Vermögens für einen guten Zweck zu spenden. Seine Definition von Wohlstand hat sich grundlegend gewandelt. „Reichtum bedeutet für mich heute, finanziellen Raum für alles zu haben, was wirklich zählt: Beziehungen, Natur und sinnvolle Arbeit.“

Die Gefahren des Überreichtums

In seinem kürzlich veröffentlichten Buch "Toxisch reich" beschreibt Klein, warum Überreichtum für die Gesellschaft schädlich ist. „Geld kann Beziehungen zerstören und eine schädliche Dynamik erzeugen, die sowohl Gesellschaft als auch Umwelt gefährdet. Überreichtum ist eine der größten Gefahren unserer Zeit“, erklärt er.

Ein Umdenken in der Leistungsgesellschaft

Kline durchlief eine steile Karriere in der Managementberatung, bevor er sich für den Unternehmergeist entschied. Nach einem schockierenden Einblick in die Welt des Wettbewerbs erkannte er, dass die Behauptung, Bezahlung käme nur durch Leistung, eine Illusion ist. „Die echten Leistungsträger, die etwa Pflegearbeit leisten, werden nicht ausreichend honoriert“, so Klein. Er bekräftigt die Notwendigkeit, Fairness und Gerechtigkeit in der Gesellschaft zurückzugewinnen.

Medien und Geld: Ein kritischer Blick

Klein äußert sich weiterhin kritisch zu den Superreichen, die die Medienlandschaft beeinflussen und damit eine Gefahr für die Demokratie darstellen. „Medien sollten der Öffentlichkeit dienen, nicht den Interessen der Reichen“, sagt er und fordert eine Revolution in der Art und Weise, wie Unternehmen strukturiert sind. Mit seinem Investmentfonds "Karma Capital" setzt er auf Unternehmen, die Verantwortungseigentum praktizieren und gemeinwohlorientierte Ziele verfolgen.

Ein Grunderbe für alle 18-Jährigen

Klein schlägt vor, jedem 18-Jährigen ein einmaliges Grunderbe von 50.000 Euro zu gewähren, um Chancengleichheit zu fördern. „Solch eine Maßnahme wäre der größte Beitrag zur Reduzierung von Ungleichheit“, ist er überzeugt.

Erziehungs- und Wohlstandssysteme müssen gemeinsam wachsen. Klein ist eine Stimme für Veränderung, der die Notwendigkeit eines gerechteren Wohlstandsmodells in einer immer ungerechteren Welt betont. Seine Worte ermahnen uns, die verhängnisvollen Folgen von Überreichtum zu hinterfragen und uns für eine gerechtere Zukunft einzusetzen.