Ex-Sicherheitsberater John Bolton: Die alarmierenden ersten 100 Tage von Trump
2025-04-24
Autor: Alina
Bolton über Trumps chaotische Amtszeit
John Bolton, der ehemalige Sicherheitsberater von Donald Trump, hat die ersten 100 Tage der Trump-Präsidentschaft als eine ernsthafte Krise bezeichnet. Laut Bolton, der für seine hawkische Haltung bekannt ist, illustrieren die aktuellen Geschehnisse die Verwirrung und Unsicherheit in der US-Außenpolitik.
Der "Liberation Day": Ein Desaster?
Im Interview mit SRF äußerte Bolton, dass der sogenannte "Liberation Day" mehr als nur ein Fehler von Trump sei – es sei eine absolute Katastrophe. Er betont, dass der Präsident keine klare Strategie verfolgt und warnt vor den möglichen Folgen eines Handelskrieges mit China.
Inkompetenz oder Chaos?
Bolton erklärt, dass die Unfähigkeit von Trump, sich auf Themen zu konzentrieren, selbst seine engsten Berater im Dunkeln lässt. Ein Paradebeispiel ist die aktuelle Verwirrung um die Zölle, bei denen Finanzminister und Handelsminister unterschiedliche Aussagen machen, nur um kurz darauf von Trump selbst widerlegt zu werden.
Die Sorge um die NATO
Bolton macht sich große Sorgen um die NATO. Trump, der in seiner ersten Amtszeit bereits drohte, aus der Allianz auszutreten, könnte dies in einer eventuell bevorstehenden zweiten Amtszeit tatsächlich umsetzen. Bolton betont, dass Trump die Funktionsweise von Verteidigungsallianzen nicht versteht und dass dies das Vertrauen in die USA untergräbt.
Die Ukraine-Krise und Trumps Außenpolitik
Wenn es um die Ukraine geht, sieht Bolton eine gefährliche Wendung. Trumps Außenpolitik sei stark von persönlichen Beziehungen geprägt – er geht davon aus, dass eine gute Beziehung zu Putin automatisch zu besseren US-russischen Beziehungen führt. Dies ignoriere die Realität und die komplexen geopolitischen Herausforderungen.
Die Gefahren von Trump und seinen Autokratenfreundschaften
Bolton warnt vor der Gefährlichkeit von Trumps Bewunderung für Autokraten wie Kim Jong-un. Der Präsident glaubt, mit diesen Führern gut auskommen zu müssen, was zu fatalen Fehleinschätzungen führt.
Europas Besorgnis über die US-Außenpolitik
In Europa wächst die Besorgnis über Trumps Haltung. Bolton bemerkt, dass Äußerungen von US-Vertretern eine gefährliche Geringschätzung für Europa widerspiegeln. Er betont jedoch, dass dies nicht die Meinung aller Amerikaner ist und viele nicht mit Trumps Ansichten übereinstimmen.
Ein Aufruf zum Umdenken
Bolton schließt sein Interview mit einem eindringlichen Appell, dass die USA sich nicht von den Prinzipien der globalen Ordnung abwenden sollten, die sie selbst maßgeblich geschaffen haben. Es bleibt abzuwarten, ob Trump in der Lage ist, diesen Kurs zu ändern.