Faktencheck: Steuermittel fließen nicht in luxuriöses Skigebiet in der Ukraine
2024-11-21
Autor: Louis
Goro Mountain Resort: Ein umstrittenes Projekt
In den Karpaten der Ukraine wird ein luxuriöses Skigebiet namens Goro Mountain Resort geplant. Bereits seit einiger Zeit kursieren Informationen darüber, dass die ukrainische Regierung 1,5 Milliarden US-Dollar in dieses Vorhaben investiert. Diese Aussagen sind jedoch unzutreffend.
Das Bauprojekt wird vollständig von der privaten OKKO Group und weiteren Investoren finanziert. Die ukrainische Regierung unterstützt das Vorhaben lediglich mit Steuererleichterungen und einer beschleunigten Genehmigung.
Falschinformationen und ihre Hintergründe
Die irreführende Behauptung über die Finanzierung des Goro Mountain Resorts wird vor allem von pro-russischen Medien und Seiten verbreitet, um negative Stimmung gegen die Ukraine und deren geflüchtete Bürger zu schüren.
Details zum Projekt
Die OKKO Group, die auch eine bekannte Tankstellenkette betreibt, hat Ende Oktober 2023 den Baustart des Resorts angekündigt. Laut eigenen Angaben will die Firma etwa ein Drittel der geschätzten 1,5 Milliarden US-Dollar selbst aufbringen, während der Rest von nicht näher benannten Investoren bereitgestellt wird. Die genaue Zahl und Identität dieser Investoren bleibt vorerst unbekannt.
Das Goro Mountain Resort soll auf nahezu 1200 Hektar auf dem Gebiet der Siedlungsgemeinde Slawsko errichtet werden. Geplant sind 41 Skipisten mit einer Gesamtlänge von 74 Kilometern, zahlreiche Skilifte, 25 Hotels sowie Wellness- und Freizeitangebote. Die Bauzeit wird auf 15 Jahre geschätzt, und der Bau sollte bereits vor der russischen Invasion beginnen.
Die Entwicklungsgeschichte
Das Konzept für das Resort stammt aus einer Zeit vor der Aggression Russlands in die Ukraine. Erste Überlegungen für ein Skigebiet in der Region Slawsko wurden bereits vor acht Jahren angestellt. In den Jahren 2020 und 2021 kam es wiederholt zu Verzögerungen aufgrund „ungelöster Landfragen“ und der geopolitischen Situation.
Die Informationen belegen, dass die OKKO Group bereits seit längerem in Kontakt mit internationalen Partnern steht, um das Projekt voranzutreiben. Die Doppelmayr Gruppe, ein international tätiges Unternehmen im Bereich Seilbahntechnik, soll ebenfalls beratend zur Seite gestanden haben.
Kein Geld des Staates
Interessanterweise ist die ukrainische Regierung nur über die sogenannte „Investment-Nanny“-Initiative mit dem Projekt verbunden. Diese Initiative zielt darauf ab, bedeutende Investitionsprojekte in der Ukraine zu fördern, indem Steuervergünstigungen und vereinfachte Genehmigungsprozesse angeboten werden. Allerdings erhält die OKKO Group kein direktes finanzielles Geld aus staatlichen Mitteln.
Manipulation der Öffentlichkeit
Die Verbreitung von gefälschten Nachrichten über die Finanzierung des Goro Mountain Resorts dient primär dem Ziel, die Ukraine und ihre Maßnahmen während des Krieges in ein negatives Licht zu rücken. Kritiker argumentieren, dass der Fokus in dieser Krisensituation nicht auf Luxusprojekten liegen sollte, sondern vielmehr auf der Unterstützung von kriegsbetroffenen Bürgern.
Fazit
Die Behauptungen über eine Finanzierung des Goro Mountain Resorts durch Steuermittel der ukrainischen Regierung sind schlichtweg falsch und unbegründet. Dieses Großprojekt wird von privaten Investoren getragen, und die Unterstützung des Staates beschränkt sich auf steuerliche Erleichterungen. Während die Pläne seit mehreren Jahren bestehen, haben organisatorische Hürden und die Kriegsumstände die Umsetzung verzögert.
Das Goro Mountain Resort wird von der OKKO Group als „strategische Investition in den Wiederaufbau und die Zukunft der Ukraine“ bezeichnet, was jedoch in Anbetracht der aktuellen Situation in der Ukraine kritisch hinterfragt werden sollte.
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