Familienurlaub in Kanada: 400 Franken Strafe wegen Schulverstoß
2025-04-15
Autor: Emma
Urlaubsreise endet teuer für Maienfelder Familie
Eine Familie aus Maienfeld hat durch eine vorzeitige Abreise in die Ferien einen gewaltigen finanziellen Rückschlag erlitten. Amina Ghulam, 46 Jahre alt, wollte mit ihren vier Kindern die Sommerferien 2024 in Kanada verbringen, doch der Urlaubsstart fiel unglücklicherweise auf einen regulären Schultag.
Obwohl die Reise als dringend benötigte Auszeit nach einer traumatischen Scheidung geplant war, brachte der Schulrat der Gemeinde unerwartet eine saftige Busse ins Spiel: 500 Franken pro Kind – insgesamt also 2000 Franken! Grund für die Strafe war das Unterrichtsversäumnis am letzten Schultag des Schuljahres.
Eine überzogene Strafe?
Ghulam war fassungslos und fühlte sich wie eine "Schwerverbrecherin". In ihrem Widerspruch argumentierte sie, dass die Strafe in keiner Relation zu der Ersparnis eines günstigeren Fluges stand. Als mehrfache Mutter war diese Forderung für sie völlig unverständlich.
Rechtliche Auseinandersetzung und am Ende eine Anpassung der Strafe
Trotz ihres Widerstands hielt die Schule an ihrer Vorgehensweise fest und verwies auf geltende Gesetze im Kanton Graubünden. Doch die Höhe der Strafe wurde schließlich als übertrieben eingestuft. Der Kanton bestätigte, dass die ursprüngliche Strafe von 2000 Franken unangemessen war: Stattdessen sollte die Familie nur 100 Franken pro Kind zahlen.
Letztlich zog der Schulrat die umstrittenen Forderungen zurück, und Ghulam musste nur noch 400 Franken zahlen.
Uneinheitliche Bussenpraxis sorgt für Verwirrung
Dieser Vorfall weist auf ein größeres Problem in der Schweiz hin. Schulen in verschiedenen Kantonen haben oft stark unterschiedliche Richtlinien bezüglich Bussen – eine Praxis, die Eltern verunsichern und das Vertrauensverhältnis zur Schule belasten kann. Beat Schwendimann, Vertreter des Lehrerverbands, fordert daher eine einheitliche Regelung auf nationaler Ebene, mit klaren Richtlinien, die auf Dialog und Verständnis setzen, bevor finanzielle Strafen verhängt werden.