Sport

FC Aarau live: Das spannende Unentschieden gegen Bellinzona

2025-03-31

Autor: Gabriel

Dieser Abend zeigte eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Erlebnisse in der Challenge League sein können. Während vor drei Tagen noch etwa 6500 Fans das Stadion Brügglifeld zum Beben brachten, versammelten sich nun im Stadio Comunale von Bellinzona nur etwa 500 Zuschauer. Die Atmosphäre war somit eher trist, doch die mitgereisten Aarauer Fans gaben alles: Sie trommelten und sangen unermüdlich, während der Rest des Publikums sich dem kalten Wetter und den schneebedeckten Berggipfeln widmen musste. Ein echter Hinweis darauf, dass der Frühling im Tessin noch längst nicht eingekehrt war.

In der 34. Minute des Spiels bei einem 0:0 konnte Innenverteidiger Serge Müller dann einen Elfmeter verwandeln, nachdem der eigentliche Schütze Valon Fazliu in dieser Saison bereits zweimal versucht hatte, aber scheiterte. Müller, der kürzlich für Aarau einen weiteren Elfmeter gegen Xamax verwandelt hatte, traf erneut. Sein Schuss prallte zwar leicht vom rechten Innenpfosten ab, Overkeeper Simon Enzler war in die richtige Richtung gesprungen, doch Müller gelang der Treffer.

Müller im Mittelpunkt – Licht und Schatten

Trotz des Elfmetertreffers kann man Müller nicht als den alleinigen Matchwinner bezeichnen. Nur acht Minuten später verlor er das Kopfballduell nach einem gegnerischen Eckball, der zum Ausgleich durch Rilind Nivokazi führte. André Hirzel, der aufgrund einer Gelbsperre von Marvin Hübel auf dem Platz stand, kassierte dabei sein erstes Gegentor in seiner vierten Partie für Aarau.

Das 1:1 war alles andere als unverdient. Der FC Aarau konnte nicht mehr die Dynamik und Dringlichkeit des letzten Spiels gegen Carouge zeigen. Es fehlte an verinnerlichter Spielidee und die Offensivaktionen waren oft zu umständlich. Der einzige gelungene Angriff bis zu Müllers Tor führte durch Yannick Toure, der im Strafraum gefoult wurde – ein Aufschwung, der nicht von Dauer war, denn Bellinzona wurde immer stärker und hatte in der ersten Halbzeit Glück, dass Nivokazis Schuss den Pfosten traf und nicht ins Netz ging.

Ein Unentschieden, das nicht mehr verdient war

Nivokazi war an diesem Abend der Beweis dafür, dass die AC Bellinzona zwar am Tabellenrand steht, aber gegen Aarau immer wieder aufblühen kann. In der 71. Minute hatte er eine weitere Chance, die Linus Obexer auf der Linie blockierte. Der FCA hingegen brachte nichts Konstruktives mehr zustande, bis auf einen schwachen Eckball von Fazliu und einen weit über das Tor zielenden Schuss von Sofian Bahloul. Den kreativen Spielern wie Fazliu und Nikola Gjorgjev fehlte es einfach an Ideen, um den Ball im Netz unterzubringen.

Letztlich war es das dritte Unentschieden in Folge für den FC Aarau. Auch wenn sie nicht gewinnen konnten, blieben sie aber im 15. Spiel hintereinander ungeschlagen. Diese Tatsache verharmlost jedoch ihre Lage auf der Tabelle, da die punktgleichen Teams an der Spitze, wie der FC Thun, ebenfalls verlor. Das kommende Spiel am Freitag gegen die Waadtländer aus Stade Lausanne-Ouchy wird ein entscheidender Moment für den FCA. Bei einem weiteren schwachen Auftritt könnte die Tabellenführung in ernsthafte Gefahr geraten.